Duisburg. Nie war die Inzidenz in den Bezirken Walsum und Mitte höher. Diese Ausbrüche tragen zu den Häufungen in einigen Hotspot-Stadtteilen bei.

Für die Aufschlüsselung der Corona-Neuinfektionen nach den sieben Bezirken errechnet die Stadtverwaltung seit 54 Wochen Sieben-Tage-Inzidenzen auf der Grundlage der von ihr ermittelten Einwohnerzahlen. Der dabei am vorigen Sonntag errechnete Wert ist mit 272,9 der höchste jemals festgestellte in Duisburg. Auch auf Bezirks- und Stadtteil-Ebene brachte das Infektionsgeschehen in der 48. Kalenderwoche (29. November bis 5. Dezember) nochmals neue Höchstwerte.

Durch die Nachweise der Labore ergab sich am 5. Dezember – wie schon eine Woche zuvor – ein neuer Höchstinzidenzwert für den Bezirk Walsum:

• Walsum: 334,0 (+ 33,8)
• Hamborn: 310,8 (+ 26,4)
• Mitte: 274,2 (+ 22,2)
• Duisburg: 272,9 (+ 7,0)
• Meiderich/Beeck: 256,5 (+ 85,5)
• Homberg/Ruhrort/Baerl: 247,0 (+ 19,6)
• Rheinhausen: 246,9 (- 93,3)
• Süd: 223,8 (- 42,5)

Corona in Duisburg: Neue Höchst-Inzidenzen für Walsum und Mitte

Auch aus dem Bezirk Mitte waren nie zuvor binnen sieben Tagen so viele neue Fälle gemeldet worden wie in der 48. Kalenderwoche (KW). Für den ehemaligen Dauer-Hotspot Hamborn hatte die Verwaltung nur einmal zuvor eine höhere Sieben-Tage-Inzidenz berechnet (13. Dezember 2020: 346,0). Lediglich in Rheinhausen und im Süden war das Infektionsgeschehen jüngst weniger stark ausgeprägt als in der KW zuvor.

Für mehrere Walsumer Stadtteile haben die Behörden neue Höchstinzidenzen ausgewiesen. (Die Stadt veröffentlicht die Stadtteil-Fallzahlen seit dem 11. April 2021.) Erst zum dritten Mal überhaupt ist eine Sieben-Tage-Inzidenz über 500 gesprungen:

[Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Duisburg lesen Sie jeden Abend im Duisburg-Newsletter. Jetzt hier kostenlos für den Newsletter anmelden.]

– Fahrn: 500,7 (39 neue Fälle)
– Alt-Walsum: 448,9 (19)
– Overbruch: 439,2 (22)
– Röttgersbach: 412,0 (49)
– Altstadt: 406,0 (34)
– Neumühl: 392,0 (69)
– Wanheimerort: 384,7 (69)
– Beeckerwerth: 377,5 (14)
– Duissern: 361,2 (53)
– Wehofen: 339,9 (25)

Unter den zehn am stärksten betroffenen Ortsteilen waren also jüngst vier Walsumer vertreten, dagegen keine linksrheinischen mehr. Das typische Duisburger Nord-Süd-Gefälle tritt wieder zutage.

Häufungen an Schulen, in Familien und Seniorenheimen

In Walsum-Vierlinden ist mit der katholischen Grundschule Don Bosco eine Einrichtung besonders betroffen. Dort waren nach Angaben der Stadt vom Montag in den vergangenen 14 Tagen 22 Infektionen bei Schülern gemeldet worden. Diese Ketten dürften zu etlichen weiteren positiven Tests auch in Nachbarstadtteilen geführt haben. Darüber hinaus seien fünf Fälle unter Schülern der Realschule in Fahrn bekannt, berichtet Stadtsprecher Peter Hilbrands für das Gesundheitsamt.

In Röttgersbach gebe es einen Ausbruch in einem Altenwohnheim mit bislang 14 bekannten Fällen, so Hilbrands am Dienstagabend. Außerdem seien in Röttgersbach mehrere Familien betroffen.

Zu den Extremwerten in Mitte-Stadtteilen übermittelt der Stadtsprecher die Nachricht von einem Ausbruch in einer „Alteneinrichtung in Wanheimerort mit neun Personen. Darüber hinaus gibt es viele familiäre Ausbrüche“.

In dieses Bild passen die nach Altersgruppen spezifizierten Sieben-Tage-Inzidenzen vom Sonntag: Das Virus grassiert am stärksten unter Fünf- bis 14-Jährigen, aber auch unter Hochbetagten (siehe Grafik).

Nur noch in acht Stadtteilen lag die Neuinfektionsrate unter 200 Fällen:

– Wedau: 198,5 (zehn neue Fälle)
– Untermeiderich: 187,0 (19)
– Bruckhausen: 181,2 (10)
– Dellviertel: 178,4 (25)
– Buchholz: 171,8 (24)
– Hochfeld: 165,7 (30)
– Huckingen: 156,6 (15)
– Baerl: 117,5 (6)

>> JE WENIGER EINWOHNER, DESTO SPRUNGHAFTER DER INZIDENZWERT

Die Sieben-Tage-Inzidenzwerte der 46 Stadtteile machen wegen der geringen Einwohnerzahlen und der verhältnismäßigen Hochrechnung auf 100.000 Einwohner extreme Sprünge: Je weniger Einwohner ein Stadtteil hat, desto volatiler, also unbeständiger der Sieben-Tage-Inzidenzwert.

>> ALLE WERTE FÜR ALLE 46 DUISBURGER STADTTEILE

So ist unsere Übersicht aufgebaut: Stadtteil (Einwohnerzahl 30.11.2021): Sieben-Tage-Inzidenz am 05.12.21 (Differenz zur Sieben-Tage-Inzidenz am 28.11.21) / neu gemeldete Fälle vom 29.11. bis 05.12.21 (Differenz zur Anzahl neu gemeldeter Fälle vom 22.11. bis 28.11.21)

Bezirk Walsum (50.355): 334,0 (+33,8) / 168 (+17)

Aldenrade (13.967): 243,5 (+121,7) / 34 (+17)

Alt-Walsum (4240): 448,9 (+212,7) / 19 (+9)

Fahrn (7805): 500,7 (+154,1) / 39 (+12)

Overbruch (5022): 439,2 (+39,9) / 22 (+2)

Vierlinden (11.968): 242,8 (-175,8) / 29 (-21)

Wehofen (7353): 339,9 (-27,1) / 25 (-2)

Bezirk Hamborn (75.720): 310,8 (+26,4) / 235 (+20)

Alt-Hamborn (11.033): 280,6 (+9,1) / 31 (+1)

Marxloh (21.393): 225,5 (0,0) / 48 (0)

Neumühl (17.630): 392,0 (+102,2) / 69 (+18)

Obermarxloh (13.783): 275,8 (-36,2) / 38 (-5)

Röttgersbach (11.881): 412,0 (+50,4) / 49 (+6)

Bezirk Meiderich/Beeck (72.606): 256,5 (+85,5) / 186 (+62)

Beeck (11.522): 216,9 (+112,8) / 25 (+13)

Beeckerwerth (3720): 377,5 (+134,8) / 14 (+5)

Bruckhausen (5554): 181,2 (+54,4) / 10 (+3)

Laar (6594): 304,0 (-45,6) / 20 (-3)

Mittelmeiderich (18.264): 262,7 (+131,3) / 48 (+24)

Obermeiderich (16.812): 298,4 (+113,4) / 50 (+19)

Untermeiderich (10.140): 187,0 (+9,9) / 19 (+1)

Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl (40.924): 247,0 (+19,6) / 101 (+8)

Alt-Homberg (14.963): 294,4 (+73,6) / 44 (+11)

Baerl (5111): 117,5 (-234,9) / 6 (-12)

Hochheide (15.267): 229,4 (+52,5) / 35 (+8)

Ruhrort (5583): 286,8 (+17,9) / 16 (+1)

Bezirk Mitte (108.616): 274,2 (+22,2) / 297 (+24)

Altstadt (8380): 406,0 (+179,1) / 34 (+15)

Dellviertel (14.099): 178,4 (-114,1) / 25 (-16)

Duissern (14.690): 361,2 (+40,9) / 53 (+6)

Hochfeld (18.150): 165,7 (+11,0) / 30 (+2)

Kaßlerfeld (3777): 212,5 (-132,8) / 8 (-5)

Neudorf-Nord (14.404): 250,5 (+90,5) / 36 (+13)

Neudorf-Süd (12.211): 221,8 (-41,0) / 27 (-5)

Neuenkamp (4914): 306,1 (+102,0) / 15 (+5)

Wanheimerort (17.991): 384,7 (+50,2) / 69 (+9)

Bezirk Rheinhausen (78.186): 246,9 (-93,3) / 193 (-73)

Bergheim (20.495): 214,8 (-107,4) / 44 (-22)

Friemersheim (11.930): 251,7 (-33,5) / 30 (-4)

Hochemmerich (17.918): 212,3 (-150,8) / 38 (-27)

Rheinhausen-Mitte (10.740): 250,9 (-37,1) / 27 (-4)

Rumeln-Kaldenhausen (17.103): 315,6 (-93,6) / 54 (-16)

Bezirk Süd (72.786): 223,8 (-42,5) / 163 (-31)

Bissingheim (3135): 286,2 (+63,6) / 9 (+2)

Buchholz (13.963): 171,8 (-85,8) / 24 (-12)

Großenbaum (9994): 249,7 (-69,9) / 25 (-7)

Huckingen (9563): 156,6 (-146,2) / 15 (-14)

Hüttenheim (3448): 232,1 (-87,0) / 8 (-3)

Mündelheim (6086): 246,8 (+49,4) / 15 (+3)

Rahm (5721): 314,2 (+87,3) / 18 (+5)

Ungelsheim (2947): 305,9 (+102,0) / 9 (+3)

Wanheim-Angerhausen (12.899): 232,7 (-62,0) / 30 (-8)

Wedau (5030): 198,5 (0,0) / 10 (0)

[zur Übersicht mit allen innerstädtischen Corona-Fallzahlen und -Grafiken für Duisburg]