Duisburg. .
Der Ausverkauf des Hamborner Tropenhauses – er begann am Montag, dem bislang kältesten Tag des noch jungen Jahres, bei leichtem Schneegrieseln. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass die wärmebedürftigen Pflanzen den Umbau des Botanischen Gartens nicht komplett überleben werden.
17 botanische, bzw. zoologische Einrichtungen hatte die Stadt Anfang des Jahres darüber informiert, dass man sich von den tropischen Pflanzen trennen will – verbunden mit dem Angebot, Gewächse übernehmen zu können. Montagmittag rollte der erste Wagen vor, gelenkt von Jan Swatek, dem Garten-Fachmann des Duisburger Zoos. Er packte Farne, Bromelien und Bodendecker ein, die im Rio-Negro-Bereich des Zoos, aber auch in anderen Bereichen eine neue Heimat bekommen werden. Die großen Bananenpalmen indes wird er nicht einpacken, obwohl die Affen im Zoo sicherlich Spaß daran hätten: Dann könnten sie die dranhängenden Früchte gleich ernten. Aber diese Riesengewächse wie auch andere werden aller Wahrscheinlichkeit nach der Säge zum Opfer fallen. Sie seien einfach zu groß, um umgesetzt zu werden, erklärte der Stellv. Leiter des städtischen Umweltamtes, Volker Heimann, beim Ortstermin.
Nicht nur der Zoo bedient sich im Tropenhaus, auch das renommierte Düsseldorfer Löbbecke Museum mit seinem Aquazoo will die eine oder andere Pflanze abholen, ebenso die Uni Duisburg-Essen. Ob weitere Interessenten anbeißen, entscheidet sich in diesen Tagen.
Bis Ende Februar müssen die Pflanzen weg
Fest steht für Volker Heimann und Stadtdirektor Peter Greulich, dass bis Ende Februar alle Pflanzen abgeholt werden müssen. Was dann übrig bleibt, wird gerodet, damit anschließend die „Entglasung“ des Tropenhauses und damit der Umbau der gesamten Anlage beginnen kann. Bereits im kommenden Sommer soll nur noch das Gerippe stehen, das später mit einem farbigen Anstrich zur begrünten Landmarke werden soll. „Wir wollen die Pfeiler mit Blauregen und anderen Schlingpflanzen beranken“, so Heimann.
Das Nachbargebäude wird bekanntlich zur Orangerie umfunktioniert, die darin befindliche Empore zur Wüstenlandschaft, in die ein Teil der Kakteen aus dem benachbarten kleinen Gewächshaus umziehen.
Dauer: zwei Jahre
Der Umbau des Botanischen Gartens Hamborn wird voraussichtlich bis Ende 2013/Anfang 2014 dauern. Ob es noch einen weiteren Zugang von der Beecker Straße aus (also von Ikea kommend) geben wird, wie von der Politik gefordert, ist offen. Die BI hält ihn für unnötig, glaubt, dass er – weil abgelegen – nicht angenommen wird.
Das Gewächshaus, das ursprünglichen Plänen nach weichen sollte, darf die Bürgerinitiative übernehmen – als Schulungs und Versammlungsraum. Die Stadt will einen Nutzungsvertrag abschließen, in der Hoffnung, dass es der BI gelingt, das Haus durch Aktionen attraktiv zu machen und erhalten zu können. Das gleiche gilt für die Aquarianer – auch sie erhalten das weitere Nutzungsrecht und werden neben den Schaubecken auch das Seerosenbecken in der Außenanlage und vielleicht auch den Teich in der Nähe des Haupteingangs an der Hamborner Straße betreuen.
Erfreut zeigte sich Greulich, dass die Bürger sich mit dem neuen Gartenkonzept – wir berichteten – anfreunden können, wenngleich es ihn nicht wirklich erstaunte. Denn: „Das ist das Resultat der Workshops mit der BI“, sagte er.