Duisburg-Hamborn. . Der Protest der Bürger gegen die Schließung der Tropenhäuser im Botanischen Garten hat sich gelohnt, sagen Mitglieder der Bürgerinitiative zur Rettung des Botanischen Gartens und die Aquarianer.
„Protest lohnt sich“, sagt Adda Grimm, Chefin der Hamborner Bürgerinitiative „Botanischer Garten Hamborn“, zufrieden. Wie berichtet, hatten die Bürger rund 8000 Protestunterschriften gegen die Schließung der Tropenhäuser und die Umgestaltung der gut 100 Jahre alten Anlage gesammelt. Zwar konnten sie das „Aus“ des Tropenhauses nicht verhindern, wohl aber die komplette Aufgabe der Gewächshäuser, die zum Teil abgerissen werden, zum Teil ohne Glas als nacktes Stahlgerippe stehen bleiben sollten.
Die Stadt hat vergangene Woche ein Umgestaltungskonzept vorgelegt, mit dem die Fuchsienfreunde (sie stellen dort im Sommer ihre Pflanzen aus), die Bürgerinitiative sowie der Förderverein Botanischer Garten und die „Gesellschaft für Aquarienkunde“ (GfA) leben können. Zwar haben die engagierten Vereinsmitglieder noch nicht ihren Segen zur Umgestaltung der Anlage zwischen den Autobahnen 42 und 59 gegeben, aber mit einer Zustimmung ist zu rechnen. Nur kleine Änderungen werden nach Informationen unserer Zeitung von der Stadt Duisburg erwartet.
Dirk Herchenhahn, Präsident der GfA, und seinem Kollegen Andreas Eichler, der für die Schauanlage und die Zierfischversteigerungen zuständig ist, merkte man am Sonntag die Erleichterung an. Schließlich hatte der Verein vor knapp einem Jahr zum Frühjahr 2012 die Kündigung der Räumlichkeiten auf den Tisch bekommen. Seitdem sorgte man sich um den Fortbestand der Anlage, aber auch den Verein. Das ist Schnee von gestern: „Wir gehen jetzt davon aus, dass wir bleiben“, sagte Herchenhahn. Die Stadt habe angedeutet, dass es einen neuen Vertrag gebe, der allerdings die Übernahme eines Teils der Energiekosten beinhalten solle. Das war bislang nicht der Fall. Der GfA-Präsident geht aber davon aus, dass er und seine rund 80 Vereinsmitglieder die Kosten stemmen können.
Die Fuchsienfreunde hatten schon im Vorfeld die Zusage erhalten, auch künftig ihre Schauen in der Anlage durchführen zu können. Da sie auch nach der Neugestaltung der Flächen ausreichend Platz für die Blumenausstellungen bietet, ist von der Seite nicht mit Ablehnung zu rechnen.
Die Freunde und Förderer des Botanischen Gartens werden die städtischen Pläne (u.a. sind Ruhe- und Lernareale vorgesehen) am Mittwoch in großer Runde diskutieren und der Stadt bis Freitag ihr Votum mitteilen. Sie wollen noch die Gewächshaus-Satelliten (Kakteenhaus etc.) als Schulungsraum retten. Adda Grimm rechnet damit, dass nach der „Frustphase“ (wegen der Schließung der Tropenhäuser per Ratsbeschluss) die Bürger nun die Ärmel hochkrempeln werden, um den Garten aufzuwerten.