Duisburg-Meiderich. Die Imbisskette „Burgerme“ ist jetzt auch in Duisburg angekommen und hat in Meiderich eröffnet. Worin sie sich von der Konkurrenz unterscheidet.
Seinen Expansionskurs im Ruhrgebiet hat das Münchener Franchise-Unternehmen Burgerme jetzt in Duisburg fortgesetzt und in Meiderich die erste Filiale im Stadtgebiet eröffnet; es soll nicht die letzte bleiben. Mit einem komplett neuen Team führt Murat Calisici seit gut zwei Monaten den neuen Burgerladen in der Einkaufsmeile gegenüber der katholischen Pfarrkirche St. Michael.
Für den Münsterländer, der zeitweilig über seinem Geschäft eingezogen ist, war der Ruhrpott zunächst ein Kulturschock, doch inzwischen schätzt er die offene Art und Ehrlichkeit, aber auch die Kodderschnauze seiner Kundinnen und Kunden. „Die Leute sagen immer direkt, ob ihnen unsere Burger schmecken“, sagt Calisici. Zudem gebe es für viele „einen Wow-Effekt nach dem ersten Bissen“. Denn mit den beiden großen amerikanischen Marktführern sei das Essen von Burgerme nicht zu vergleichen.
So verspricht der Werbeslogan Burger und Pommes, die „frisch gemacht“ und „schnell gebracht“ werden. Außerdem verlassen die Küche nur Premium-Burger, so ein weiteres Werbeversprechen. Dahinter verbirgt sich laut der beiden Geschäftsführer der Burgerme Franchise GmbH, Stephan Gschöderer und Johannes Bankwitz, eine Kombination aus zwei Kriterien: „Die Burger werden erst nach Eingang der Bestellung mit besten, regionalen Produkten zubereitet und die Lieferung erfolgt nur mit eigenen Kurieren.“ Höchstens 30 Minuten dürfen die Lieferkuriere brauchen, damit das Essen heiß und knusprig ankommt.
Die vielen Schlaglöcher auf Duisburgs Straßen verringern Lieferradius mit E-Bikes
Um das in Meiderich zu gewährleisten, hat Murat Calisici einen Fuhrpark mit acht Elektrorädern aufgebaut, die innerhalb eines Zwei-Kilometer-Radius liefern. „Ein größeres Gebiet schaffen wir noch nicht, weil die Straßen in Meiderich so schlecht sind. Es gibt zu viele Schlaglöcher und kaum Fahrradwege“, beklagt der 40-jährige Franchise-Nehmer, schließt aber nicht aus, in Zukunft auch ein Elektro-Auto anzuschaffen.
Die ersten zwei Monate seien bereits gut gelaufen, so der gelernte und neuerdings selbstständige Systemgastronom, der auch schon als Drucker und im Einzelhandel gearbeitet hat. Dennoch hofft er auf bessere Resonanz, denn bislang war die Kette noch unbekannt und Corona erschwere noch die Mitarbeitersuche. Zudem gibt es in der Filiale aufgrund der Corona-Regeln in Duisburg weniger Sitzplätze.
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Für Calisici ist noch vieles ungewohnt, weil er bisher noch in keiner Burgerschmiede arbeitete, sondern in einer Kette mit Cafés und Bars. „Ich bin eigentlich Kellner, der Bier oder harten Alkohol ausschenkt, Burger sind für mich Neuland“, sagt er und lacht.
Die meisten Duisburger bestellen die Burger per Handy-App oder im Internet
Seine Hauptkundschaft isst nicht im Geschäft – nicht zuletzt, weil eine Kundentoilette fehlt – sondern ordert von zuhause. Aktuell bestellen laut der Unternehmenszentrale mehr als 95 Prozent aller Kundinnen oder Kunden online, meist über die Burgerme-App oder über den Kooperationspartner Lieferando.
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Das kam Burgerme in der Pandemie zugute, weil die Nachfrage an Lieferdiensten stark zugenommen hat. Zwar sei es zunächst zu Beginn der Corona-Krise, so die Geschäftsführer, zu „drastischen Umsatzrückgängen“ gekommen. Doch aufgrund „gut organisierter Bestellkanäle“ sei das Geschäft „wieder rapide gewachsen“ und soll auch in Meiderich zügig angekurbelt werden. Denn für Burgerme biete der Meidericher Standort durch die Einkaufsmeile und die Lage mitten im Wohngebiet die „perfekte Infrastruktur“.
Das bestätigt auch Murat Calisici, der Meiderich großes Potenzial bescheinigt und sich bereits über mehr und mehr Stammgäste freut. Noch wollen die meisten vom Gasgrill einen traditionellen Cheeseburger mit Mayo, doch allmählich werden die Duisburger experimentierfreudig, probieren neben Klassikern und Bestsellern etwa auch Varianten mit dem stark marmorierten Fleisch des Angus-Rinds.
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Auf dem Menü stehen neben veganen und vegetarischen Gerichten auch ungewöhnliche Speisen wie ein „Best Angus Teriyaki“, ein „Spicy Guacamole Burger“ oder „Chili Cheese Fries Burger“. Wählen können Kunden aus 25 Burgern auf der Standardkarte, die durch Aktionen ergänzt werden. Salate würden zwar kaum bestellt, verrät Calisici, aber der New Yorker Käsekuchen und die Schokoladenkuchen sind dagegen sehr beliebt.
Natürlich müsse Burgerme erst noch richtig bekannt werden, doch Murat Calisici blickt optimistisch in die Zukunft und träumt schon von einer weiteren Filiale in seiner Heimat Gronau. Derweil baut Burgerme bereits die zweite Duisburger Filiale, sie liegt in der Stadtmitte.
>> BURGERME VERKAUFT 20.000 HAMBURGER PRO TAG
● Der Standort in Meiderich (Von-der-Mark-Straße 69) sucht weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Verstärkung für das 18-köpfige Team. Sowohl Fachkräfte für die Küche als auch Lieferkuriere werden gebraucht. Rückfragen beantwortet Murat Calisici unter 0170 5505552.
● Die Kette Burgerme hat aktuell rund 110 Filialen in Deutschland, die 103. eröffnete im September in Meiderich. Ein gutes Dutzend weitere Standorte sollen noch bis zum Jahresende folgen. 25 Filialen gibt es zudem in den Niederlanden. Insbesondere das Ruhrgebiet ist für das Unternehmen laut der beiden Geschäftsführer ein Wachstumsgebiet: „Wir sind hier neben Duisburg unter anderem auch schon in Dortmund, Essen, Mülheim an der Ruhr oder Gelsenkirchen vertreten und weiter auf Expansionskurs.“
● Die Imbiss-Kette verkauft derzeit circa 20.000 Burger pro Tag und bearbeitet rund 300.000 Bestellungen im Monat. Ein Laden macht einen durchschnittlichen Jahresnettoumsatz von einer Million Euro.