Duisburg. Nachdem die Sanierung der Hubbrücke Walsum finanziell gesichert ist, hat die Stadt nun einen Ablaufplan für das Projekt vorgelegt.
Die Sanierung der Walsumer Hubbrücke wird wohl im Jahr 2023 beginnen. Das geht aus einem detaillierten Ablaufplan hervor, den die Stadt Duisburg nun der Bezirksvertretung vorgelegt hat. Zum symbolischen Preis von einem Euro erwirbt die Stadt das Baudenkmal vorher von der Steag. Die Arbeiten sollen 2025 abgeschlossen sein.
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Mit diesen ganz kurzfristig zur Tagesordnung hinzugefügten Informationen hat die Verwaltung die lokale Politik in der vergangenen Woche überrascht. Freilich stieß sie damit, nach jahrelangen Bemühungen um den Erhalt des Walsumer Wahrzeichens, auf große Zustimmung. Das letzte Wort über den vorgelegten Fahrplan für die Sanierung hat aber am 25. November der Rat der Stadt.
Sanierungskosten für Hubbrücke Walsum sind nur grob geschätzt
Das Dokument lässt noch einige Fragen offen. Demnach wird zwar angestrebt, die Brücke künftig wieder mit Pkw befahren zu können - gegenwärtig ist sie nur als Geh- und Radweg benutzbar. Doch wie belastbar das Bauwerk in Zukunft sein wird, das sollen noch die für das kommende Jahr 2022 geplanten Voruntersuchungen ergeben. Vor diesem Hintergrund sind auch die Sanierungskosten von 5,5 Millionen Euro vorerst nur eine Schätzung, die im Jahr 2018 erfolgte.
Offen an der Finanzierung ist auch, ob noch weitere Fördergelder gesichert werden können, wodurch der Eigenanteil der Stadt weiter verringert würde. Bislang ist das nicht gelungen, sodass der Eigenanteil 200.000 Euro betragen würde.
Walsumer Baudenkmal: Hubfunktion wird nicht repariert
„Wir können unser Denkmal in Walsum behalten“, lautete jedenfalls das Fazit eines Experten der Stadtverwaltung, der zur Sitzung der Bezirksvertreter gekommen war. Er kündigte allerdings auch an, dass die Hubfunktion der Brücke nicht instandgesetzt wird, wenngleich sie eingebaut bleiben soll. Verkehrlicher Bedarf, die Brücke künftig wieder anzuheben, bestehe nicht mehr, heißt es.
Nach dem vorgelegten Plan erwirbt die Stadt vom Essener Steag-Konzern für einen Euro die Grundstücke, auf denen die Brücke steht. Der Steag-Konzern gibt zusätzlich 2,8 Millionen Euro für die Sanierung dazu. Weitere rund 2,5 Millionen Euro stammen von der Bundesrepublik Deutschland zur Förderung des Denkmalschutzes. Dafür hat sich der zuständige Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir (SPD) sehr eingesetzt.
Walsum: Die Idee von der Fahrradstraße
Unterhalten wird das Bauwerk künftig von den Wirtschaftsbetrieben Duisburg. Allein für die jährlichen Untersuchungen ist ein Etat von rund 13.000 Euro vorgesehen.
In der Bezirksvertretung kam von den Grünen noch die Anregung, die Brücke in Zukunft als Fahrradstraße auszuschildern. Das würde bedeuten, dass Radfahrer und Autofahrer auf ihr gleichberechtigt wären, Radfahrer also nicht am Rande der Fahrbahn fahren müssten. Aber weil die Grünen ihre Anregung nicht zur Abstimmung stellten, muss diese dem Rat vorerst nicht übermittelt und dort beraten werden.
AfD-Kritik zur Brückensanierung kam erst nachträglich
Heftige Kritik kam vom Vertreter der AfD, Helmut Neugebauer - allerdings gar nicht zu diesem Beratungspunkt, sondern erst einige Zeit später bei der Diskussion des Haushaltsplans. Er sprach von einer Verschwendung von Steuergeldern, die damit in einen „Schrotthaufen“ gesteckt würden. Weil der städtische Brückenexperte zu dieser Zeit nicht mehr anwesend war, konnte es keine sachliche Erwiderung darauf mehr geben.
Hubbrücke steht seit 1997 unter Denkmalschutz
Seit 1997 steht die Hubbrücke Walsum unter Denkmalschutz. Dies nicht nur, weil sie für Walsum von besonderer Bedeutung ist, sondern auch, weil es in Duisburg mit gleich drei Hubbrücken, die alle anders konstruiert sind, eine einmalige Häufung dieses eher seltenen Brückentyps gibt.
Als die Brücke 2008 auf den Steag-Konzern überging, mussten wegen baulicher Mängel die ersten Verkehrsbeschränkungen ausgesprochen werden. Seit vielen Jahren ist die marode Brücke nur noch für Fußgänger und Radfahrer freigegeben.