Duisburg. . In einer weiteren Folge unserer Serie „Alte Schätzchen unterwegs“ stellen wir die Zündapp KS 175, Baujahr 1978, von Klaus Hellinger (73) aus Rumeln-Kaldenhausen vor. Der Duisburger ist Motorradfahrer aus Leidenschaft und bis heute begeistert von seinem alten Schätzchen, auf das er zufällig stieß.

Lange war Klaus Hellinger nicht mehr Motorrad gefahren. Dabei haben den gebürtigen Plauener (Sachsen) Zweiräder immer schon fasziniert. In jungen Jahren einfach nur, um von A nach B zu kommen, „um mobil zu sein“, so Hellinger. Sein erstes Moped mit 17 ist eine SR 2. Seine Frau Christa lernt ihn später, Mitte der 60er Jahre, in Essen auf einer 250er BMW, Baujahr 1951, kennen. Doch kurz darauf schwenkt er aufs Auto um, leiht sich fortan zwar ab und zu bei Verwandtenbesuchen das Motorrad seines Bruders für Touren ins Fichtelgebirge. Aber ein eigenes legt sich Klaus Hellinger erst wieder 1993 zu, als er mit seiner Frau längst in Rumeln-Kaldenhausen heimisch geworden ist. Der Zufall wollte es wohl so, dass der heute 73-Jährige dieses wunderbare alte Schätzchen, eine Zündapp KS 175, Baujahr 1978, bis heute stolz sein Eigen nennen darf.

„Ich habe damals als Ingenieur bei Krupp-Stahl gearbeitet – zuletzt in Bochum“, erzählt der Duisburger. „Und da habe ich mitbekommen, dass ein junger Arbeitskollege sein Motorrad loswerden wollte, weil er mit 18 ein Auto bekommen hat. Und da hab ich sofort zugeschlagen.“ Ein Schnäppchen – gerade einmal 700 D-Mark legt er damals auf den Tisch.

Sogar mit kleinem Wasserkühler

Das alte Schätzchen sei bis heute im besten Zustand. „Den TÜV-Stempel habe ich immer problemlos bekommen. Erst 2012 gab es neue Reifen und neue Bremsklötze, die ich mir von einem Fachhändler aus Oldenburg habe schicken lassen“, so der 73-Jährige. Er besitzt sogar noch das originale Begleitheft für die Zündapp, die vorne mit moderner Scheibenbremse und hinten noch mit alter Trommelbremse ausgestattet ist. „Das Ding hat sogar einen kleinen Wasserkühler. Der ist bei Motorrädern ja eher selten“, erzählt Klaus Hellinger, der seit 1959 den Führerschein besitzt. „Sieben Fahrstunden reichten damals“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln.

Weitere alte Schätzchen gesucht

In unserer Serie stellen wir in loser Folge Menschen und ihre alten Schätzchen mit zwei, drei vier oder mehr Rädern vor, die noch auf Duisburgs Straßen unterwegs sind. Wir suchen weitere solcher „Oldies“ wie die Zündapp von Klaus Hellinger.

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Heute fährt er bei schönem Wetter mit der Zündapp – Zweitakter, 17 PS und bis zu 120 km/ schnell – mit Vorliebe den Niederrhein entlang oder zu kleineren Treffen von Motorrad-Fans und genießt die durchweg positiven Reaktionen. Ab und zu geht’s bei Sonnenschein zum Biergarten im Krefelder Stadtwald. „Dann fahr ich gerne auch mal mit“, sagt seine Frau Christa und fügt mit einem Lachen hinzu: „Er muss fahren und ich kann trinken...“

Sie persönlich findet Motorradfahren ja eigentlich viel zu gefährlich, gönnt ihrem Mann aber das langjährige Hobby. „Motorradfahren ist einfach seine Leidenschaft.“