Duisburg. . In einer weiteren Folge unserer Serie „Alte Schätzchen unterwegs“ geht es um den BMW-Oldie von Dr. Klaus Voßmeyer aus Duisburg-Homberg. Wer sich dem wunderbaren Wagen beschäftigt, begibt sich eine Zeitreise. Über fehlende Sicherheitsgurte, ein Blaupunkt-Radio mit Stationsdrucktasten und vieles mehr.
Der Wagen glänzt in der Sonne, sieht aus wie neu. Der BMW 2000 CA hat schon einige Jahre auf dem Buckel, Dr. Klaus Voßmeyer (66) hegt und pflegt das alte Schätzchen, Baujahr 1967, aber auch – zusammen mit seinem Sohn Niko (9). Im vergangenen August hat sich der Homberger den Oldtimer gegönnt.
„Es handelt sich um den Coupé-Vertreter der ,Neuen Klasse’. Damit hat es BMW damals geschafft, aus verzweifelter wirtschaftlicher Lage zur heutigen Großmacht im Automobilbau werden“, erklärt der 66-Jährige. „Autos wie diese ,Barockengel’ hat der Markt vorher gar nicht gut angenommen.“ Und wer sich Voßmeyers Wagen anschaut, kann auch heute noch verstehen, warum dem Automobilkonzern die Wende gelungen ist.
Topmodern für damalige Verhältnisse
„Es ist das erste Auto, das BMW mit einer Automatikschaltung ausgestattet hat“, erzählt der Homberger. „Mit einer Drei-Gang-Automatik.“ Topmodern für damalige Verhältnisse auch die elektrischen Fensterheber – für hinten. Vorne muss man schon noch kurbeln.
Weitere alte Schätzchen gesucht
In unserer Serie stellen wir in loser Folge Menschen und ihre alten Schätzchen mit zwei, drei vier oder mehr Rädern vor, die noch auf Duisburgs Straßen unterwegs sind. Wir suchen weitere solcher „Oldies“ wie den BMW 2000 CA von Dr. Klaus Voßmeyer.
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Und: „Alles ist noch original wie bei der Auslieferung – sogar die Fußmatten“, erzählt Voßmeyer nicht ohne Stolz. Lediglich die Sicherheitsgurte auf der Rückbank habe er wegen der Kinder nachrüsten lassen. Nur vorne fährt der 66-Jährige weiter ohne. So viel Freiheit sei erlaubt. „Denn solche Gurte gab es damals serienmäßig bei diesen Autos eben noch nicht.“
Außenspiegel in Höhe der Vorderräder
Apropos Sicherheit: Die Talbot-Außenspiegel in Höhe der Vorderräder, damals voll im Trend, „nützen nicht viel, sind viel zu weit vom Fahrer weg“, verrät Voßmeyer mit einem Augenzwinkern. „Dafür sehen sie sehr gut aus...“ Das alte Blaupunkt-Radio „mit den wunderbaren Stationsdrucktasten“, so der 66-Jährige, funktioniert dagegen noch tadellos.
Über berufliche Kontakte ist der Homberger an das Schmuckstück aus einer hochwertigen Sammlung eines verstorbenen Auto-Liebhabers aus dem Ruhrgebiet gekommen. Der hatte den BMW wiederum 1991 vom Erstbesitzer aus den Niederlanden gekauft, wo der Wagen als klassisches „Zahnarzt-Ehegattin-Garagen-Zweitfahrzeug“ fungierte, wie es Voßmeyer formuliert. Mit einer Laufleistung von nur etwa 4000 Kilometer pro Jahr. Auch ein Grund, warum bis heute erst gut 106.000 Kilometer auf dem Tacho stehen.
100 PS starke und bis 165 km/h schnelle Gefährt
Voßmeyer selbst nutzt das 100 PS starke und bis 165 km/h schnelle Gefährt auch hauptsächlich für Wochenendausflüge. Bei einer solchen Tour hat ihn in Homberg mal ein Radfahrer angehalten. „Das war der Vorsitzende des BMW-Coupé-Clubs Deutschland.“ Und seitdem hat der 66-Jährige nicht nur einen weiteren Fan seines alten Schätzchens dazugewonnen, sondern auch noch einen Experten für Ersatzteile und Reparaturen. „Bisher gab’s aber Gott sei Dank nicht viel zu machen“, sagt Voßmeyer und dreht noch eine kleine Runde.