Duisburg. . Markus René Adamski aus Duisburg-Meiderich und sein Opel Rekord 1.9 sind beide Baujahr 1978. Vor drei Jahren hat sich der 35-Jährige das alte Schätzchen zugelegt und sich sofort in die Kindheit zurückgesetzt gefühlt. Über eine familiär bedingte Autoliebe, die auch mit dem MSV zu tun hat.
Bernsteingoldmetallic – schon die Farbe ist ein absoluter Hingucker. Und die Sitze, ebenfalls in dem nicht gerade unauffälligen Braunton gehalten, können mit jedem urig-bequemen Wohnzimmersessel mithalten. Wenn Markus René Adamski eine Runde mit seinem Oldtimer-Opel Rekord 1.9 dreht, ist das für ihn wie eine Zeitreise. „Das entspannt und entschleunigt total. Ich arbeite als Netzwerkadministrator. Da ist es echt schön, mal von der digitalen in die analoge Welt zurückzukehren. In diesem Auto musst du richtig kurbeln, du spürst alles, da ist nix gedämmt – herrlich“, erzählt der Meidericher.
Er ist ebenso wie sein altes Schätzchen Baujahr 1978. „Ich bin ein paar Monate älter. Deshalb darf ich vorne sitzen...“, sagt der 35-Jährige mit einem Augenzwinkern. Passend dazu klebt an der hinteren Seitenscheibe auch noch ein MSV-Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1978. Mit Autogrammen von Bernard Dietz und Co.
Im Stadion fündig geworden
MSV-Fan ist Markus René Adamski seit Kindesbeinen. Mit 15, 16 hat er sich als Ordner in der Nordkurve sein erstes Taschengeld verdient. Sein inzwischen verstorbener Vater Manfred war nicht nur Betriebsratsvorsitzender bei der König-Brauerei, sondern auch Aufsichtsratsvorsitzender beim MSV. Und dass der Sohnemann seit drei Jahren Opel Rekord fährt, hat auch ein bisschen mit dem Papa und den „Zebras“ zu tun.
Und das kam so: Markus René Adamski ist mal wieder im Stadion, schaut seinem Lieblingsverein beim Kicken zu, als er in einer Spielpause im Internet surft und auf das alte Schätzchen stößt. „Ich war auf der Suche nach einem Auto für den Winter“, erzählt Adamski. „Ich hab’ einen schwarzen BMW Z4 Coupé. Im Schnee drehen da die Reifen aber schnell durch – zu leicht, zu viel PS. Deshalb wollte ich so eine richtig schöne und nicht zu teure alte Gurke.“
Weitere alte Schätzchen gesucht
In unserer Serie stellen wir in loser Folge Menschen und ihre alten Schätzchen mit zwei, drei vier oder mehr Rädern vor, die noch auf Duisburgs Straßen unterwegs sind. Wir suchen weitere solcher „Oldies“ wie Markus René Adamskis Opel Rekord.
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Und deshalb hebt der Meidericher direkt nach dem MSV-Spiel Geld ab, fährt mit dem Nachbar („Der hat Ahnung von Autos“) und einem Kumpel („Der hat mir noch ein bisschen Geld geliehen“) nach Xanten, um sich dort den Opel Rekord mal genauer anzusehen. „Ich bin einmal auf- und abgefahren und hab den Wagen dann für 2700 Euro gekauft“, sagt Adamski.
Ohne Probleme über den TÜV gekommen
Er fühlt sich sofort in seine Kindheit zurückversetzt. Schon sein Vater ist früher Opel Rekord gefahren – mit den ersten Schühchen von Klein-Markus René am Innenspiegel. Dort baumeln sie nun auch im alten Schätzchen des 35-Jährigen.
Er schätzt das Auto nicht nur deshalb ganz besonders. Denn das 75 PS starke Gefährt läuft seit dem Kauf zudem wie geschmiert. Bis auf neue Reifen, Zündkappe, Seitenscheibe, Birne für die Vorderleuchte und ordentlich Panzer-Tape für den Luftfilterschlauch musste nicht viel gemacht werden. „Ich bin damit letztes Jahr ohne Probleme über den TÜV gekommen“, erzählt der Meidericher und grinst dann. „Dieses kleine Loch im Auspuff, das lass ich so. Das ist sportlich...“
So ist Adamski auch bei den so genannten Kultkarrentreffen, zu denen er regelmäßig fährt, nicht zu übersehen und zu überhören. Und das wird auch so sein, wenn sich der Meidericher irgendwann einen großen Traum erfüllt. „Mit dem Opel, einem Kumpel und zwei Koffern auf meinem Dachgepäckträger einmal nach Mallorca.“
Rekord-verdächtig.