Duisburg. Petra und Christian Schoob aus Duisburg-Walsum haben einen ganzen Fuhrpark an alten Schätzchen. Die absoluten Lieblinge des Ehepaars sind Friedo und Hoppel – zwei Käfer, mit denen die positiv verrückten Fans des Kultautos jede freie Minute verbringen und schon jede Menge erlebt haben.

Sie heißen Friedo und Hoppel. Jede freie Minute verbringen Christian (48) und Petra (45) Schoob mit ihren Lieblingen. Der blaue VW-Käfer 1302 S, Baujahr 1972, gehört ihm, der Jubi-Käfer (50-Jahre-Edition) in Zinkgraumetallic mit pinken Tupfern, Baujahr 1985, hat er ihr zum 40. Geburtstag geschenkt.

Nun mag es bei aller Liebe vielleicht etwas sonderbar erscheinen, dass die beiden ihren alten Schätzchen Namen gegeben haben und diese übrigens auch am Hemdkragen tragen. Doch wer sich mit dem Walsumer Ehepaar unterhält, der stellt schnell fest, dass es sich einfach nur um positiv verrückte Menschen handelt. „Mit einem ganz kleinen Vogel unterm Pony“, gibt Petra Schoob lachend zu – und öffnet wie zum Beweis die Tür ihres Käfers und deutet auf ein kleines pinkfarbenes Vogelhäuschen, das sich die Erzieherin in den Fußraum des Beifahrersitzes gehängt hat.

Pinke Parade auf der Heckablage

Auf der Heckablage geht die pinke Parade weiter. Neben einem Mini-Modell von ihrem Hoppel („Weil er so hart gefedert ist und so schön über die Straße hoppelt“) finden sich dort unter anderem ein fliegendes Schwein, ein paar Blümchen, ein riesiges Herz und alte Blaupunkt-Lautsprecherboxen. Da erübrigt sich auch die Frage, welche Farbe der Motor hat.

Lange hat Schoob nach diesem Käfer gesucht, ganz Deutschland durchforstet, bis er plötzlich durch eine Zeitungsanzeige auf den Wagen stößt. In Hüttenheim – und damit quasi vor der Haustür! 4000 Euro legt er auf den Tisch und macht seiner Angetrauten zum 40. eine riesige Freude. „Nur 2400 Stück sind damals von dem Jubi-Käfer gebaut worden und eben jener ist der letzte, der in Deutschland in der Farbe noch über VW verkauft worden ist“, erzählt er. „Dazu war er noch in einem sehr guten Zustand.“

Für 3000 Mark gekauft

Das kann Christian Schoob von seinem Käfer nicht sagen, den er 2000 in Bergisch-Gladbach für damals 3000 Mark bekommt. „Der stand zehn Jahre lang in einer Garage und sah fürchterlich aus.“ Weil der Heizungsmonteur aber nach Aussage seiner Frau statt des berühmten Pfeils eine lose Schraube im Kopf hat und damit schon in jungen Jahren seine Mutter in den Wahnsinn getrieben haben soll, zerlegt er das original weiße alte Schätzchen komplett, setzt alles wieder zusammen und lässt den Wagen blau lackieren.

Weitere alte Schätzchen gesucht

In unserer Serie stellen wir in loser Folge Menschen und ihre alten Schätzchen mit zwei, drei, vier oder mehr Rädern vor, die noch auf Duisburgs Straßen unterwegs sind. Wir suchen weitere „Oldies“.

Schicken Sie uns bitte Fotos mit ein paar Zeilen an redaktion.duisburg@waz.de oder an die WAZ Duisburg, Harry-Epstein-Platz 2, 47051 Duisburg. Bitte Name und Telefonnummer nicht vergessen.

Als er mit seiner Frau vor vier Jahren von der Automesse „Lack und Chrom“ in der Duisburger City zurück nach Walsum fährt und Friedo („Der heißt einfach so“) plötzlich Feuer fängt, muss das heiß geliebte Auto allerdings noch einmal einen Winter überholt werden. Es ist nicht das Glücksjahr der Schoobschen Käfer. Auch der Jubi-Käfer bleibt auf dem Weg zu einem der zahlreichen Urlaube am Gardasee auf der Autobahn in Italien liegen. Lichtmaschine kaputt bei 40 Grad Außentemperatur. Aber solche Vorfälle können echte Käfer-Fans nicht schocken. Bis jetzt haben sie ihre alten Schätzchen immer noch ans Laufen gekriegt. Allerdings hat Christian Schoob seit jenem Jahr neben einem Koffer mit Einzelteilen immer einen Feuerlöscher vorne in Friedos Kofferraum liegen...

Wagen bringt es auf 200 km/h

Nur 2000 Stück, erzählt der 48-Jährige, seien zwischen 1970 und 1972 von seinem Käfer, eben jenem Modell 1302 S mit längerem Radstand und einem liegend eingebauten Reserverad, vom Band gegangen. Einen eigens handgefrästen Schaltknüppel mit 75 Prozent Schaltwegverkürzung hat er sich gegönnt – und einen 150 PS starken Motor. Der Wagen bringt es auf 200 km/h. „Dann bekommt meine Frau aber Angst...“

Das Ehepaar besucht bundesweit Käfertreffen und ist Mitglied des Käfer-Stammtischs Rhein-Ruhr. Wie in einer großen Familie fühlt sich dann das Team Schoob mit ihren Kapuzenjacken samt Käfermotiv. „Ein bisschen bekloppt sind sie alle in der Szene“, sagt diesmal Christian Schoob mit einem Grinsen. „Ich kenne keine Normalen...“

Automesse Lack und Chrom in Duisburg

Eine Auswahl an Fotos von der Automesse Lack und Chrom, die am Wochenende in Duisburg stattfindet. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Eine Auswahl an Fotos von der Automesse Lack und Chrom, die am Wochenende in Duisburg stattfindet. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Zur Unterhaltung der Besucher sorgen einige Straßenkünstler.
Zur Unterhaltung der Besucher sorgen einige Straßenkünstler. © WAZ FotoPool
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Ein Bussi und ein Jugendtraum – Team Schoob hat weitere alte Schätzchen 

Petra und Christian Schoob haben einen ganzen Fuhrpark alter Schätzchen. Neben den Käfern Friedo und Hoppel gehört auch Bussi dazu – ein VW T3 Joker mit Westfalia Campingausstattung und Hubdach, Baujahr 1985. Das Fahrzeug hat das Walsumer Ehepaar erst im vergangenen Juni für 6500 Euro an der Mosel gekauft. „Von außen sah der gut aus, nur drinnen mussten wir noch einiges machen“, erzählt Petra Schoob. Den ersten Urlaubstest im vergangenen August („Erst Bodensee, dann Gardasee“) hat der Bus bereits bestanden.

Einen Jugendtraum erfüllt

Und dann gibt es da seit einigen Monaten noch eine Zündapp KS 80, Baujahr 1983. Mit dem Moped hat sich Christian Schoob einen Jugendtraum erfüllt. „Mit einer Zündapp bin ich schon als Jugendlicher gefahren“. Deshalb zögerte er auch nicht lange, als er das Zweirad für 2500 Euro von einem Vereinskollegen im Moped-Club Neumühl kaufen kann.

Derzeit ist das bis zu 90 km/h schnelle Gefährt in der Werkstatt. Wird aber wieder. Dann braust Christian Schoob auch wieder mit diesem alten Schätzchen durch die Gegend. Einen Namen hat das Moped übrigens (noch) nicht.