Duisburg. . Hans-Peter Schäfer aus Duisburg fährt ein rares Gefährt: einen 43 Jahre alten Mazda 1800 luce. Gebaut wurde das Auto in Hiroshima. Es ist ein seltenes altes Schätzchen, mit dem der 62-Jährige aus Alt-Hamborn da unterwegs ist.
Hans-Peter Schäfer (62) öffnet die Motorhaube, deutet erst auf die japanischen Schriftzeichen am Luftfilter und dann auf ein kleines Motorschild: Hiroshima ist darauf noch ganz klar zu lesen. Es ist ein seltenes altes Schätzchen, mit dem der 62-Jährige aus Alt-Hamborn da unterwegs ist – ein beiger Mazda 1800 luce, der gerade erst seinen 43. Geburtstag feiert und 1971 quasi direkt, nachdem er das Licht der Welt erblickt hat, eine weite Reise von Hiroshima in die Niederlande antritt.
Erst vor zehn Jahren holt ihn ein Oldtimer-Sammler nach Duisburg, ehe Hans-Peter Schäfer vor 24 Monaten im Internet auf das Gefährt stößt, sofort begeistert ist und schnell stolzer Besitzer wird.
Von 1968 bis 1973, bis zur Einstellung des Modells, so Schäfer, seien in Europa gerade mal rund 39 400 Exemplare verkauft worden. „Und Mazda gab es in Deutschland erst ab 1972“, erzählt der Oldtimer-Fan. „Ein solches Auto wie meins war also nie vorher hier angemeldet. Ich hab es bisher auch nicht noch mal gesehen.“
Fast alles ist noch original
Wenn Hans-Peter Schäfer zu Oldtimertreffen oder der Historicar, der Fachmesse im Landschaftspark, fährt, wird der Wagen als Exot umringt. „Bis auf den kleinen Sicherungskasten im Motorraum ist noch alles original“, sagt der 62-Jährige. Das gilt für die schicke Karosserie, die von Bertone aus Italien stammt, die in Chrom eingefassten Dreiecksfenstern an den Fronttüren oder die Radkappen aus Edelstahl. Handbremse und Choke befinden sich direkt links neben dem Lenkrad. Die gemütlichen Sitze sind vorne und hinten mit schwarzem Kunstleder gepolstert. In der Rückenlehne für den Beifahrer ist ein Aschenbecher eingebaut – schließlich wurde in den 70ern noch überall gequalmt. Auch die in die Motorhaube integrierte Lufthutze, zur Kühlung des 104 PS starken Motors, ist ein absoluter Hingucker.
Alte Schätzchen bei der HistoriCar
„Nach dem Starten schüttelt es einen erst ordentlich im Wagen durch, aber nach zwei Minuten schnurrt er wie ein Kätzchen“, erzählt der 62-Jährige, der Ersatzteile ansonsten nur noch im Internet findet. Aber sein altes Schätzchen ist zuletzt noch tadellos über den Tüv gekommen – samt Note 2+ im Wertgutachten, so Schäfer, der auch noch einen Audi 80 GLS, Baujahr 1978, besitzt.
Seinen Mazda hat er aber besonders ins Herz geschlossen: „Da kann ich wunderbar abschalten, durch die Region cruisen, schön den Niederrhein hoch bis nach Xanten und Kleve, und das Leben genießen – das pure Autofahren! Und wenn dann ein Daumen am Straßenrand hochgeht, ist es umso schöner...“