Duisburg. Die Narben auf dem Kopf von Mirze Edis sind auch zweieinhalb Jahre nach dem Vorfall, bei dem er in Hüttenheim brutal zusammengeschlagen wurde, noch deutlich zu sehen. Nun stehen die drei mutmaßlichen Täter, die den Linken-Politiker attackiert haben sollen, in zweiter Instanz vor dem Landgericht.

Die Narben auf dem Kopf von Mirze Edis sind auch zweieinhalb Jahre nach dem Vorfall, bei dem er in Hüttenheim brutal zusammengeschlagen wurde, noch deutlich zu sehen. Die seelischen Narben des 42-jährigen Bezirksvertreters der Linken und Betriebsrates der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann sind wohl sehr viel größer. In zweiter Instanz stehen die drei mutmaßlichen Täter, die Edis am 24. September 2011in Hüttenheim attackiert haben sollen, seit gestern vor dem Landgericht.

Das Amtsgericht hatte die drei 35, 34 und 24 Jahre alten Türken wegen gefährlicher Körperverletzung zu Gefängnisstrafen zwischen 26 und 24 Monaten verurteilt. Staatsanwaltschaft wie Angeklagte legten Berufung ein. Die drei Männer schwiegen gestern zu den Vorwürfen. In erster Instanz hatten sie jede Schuld bestritten. Die Besucher der Teestube hatten vor dem Amtsgericht kaum die Zähne auseinander bekommen. Auch die Polizei war am Tatort schon auf eine Mauer des Schweigens getroffen.

Rangelei auf dem Parkplatz

Edis belastete die Angeklagten gestern erneut schwer. Er berichtete, dass er mit einem Bekannten in dessen Wagen unterwegs war. Zwei der Angeklagten, die offenbar unter Alkoholeinfluss standen, hätten gegen das Auto getreten. „Ich kannte sie doch gut“, so Edis. Schließlich arbeiten alle drei Angeklagten ebenfalls bei HKM. Für ihn sei die Sache nach einer Umarmung erledigt gewesen, so Edis. Doch die beiden Männer hätten ihn mit ihren Autos verfolgt.

Auf dem Parkplatz einer Teestube war es zu einer Rangelei gekommen, die endete, als die Polizei gerufen wurde. Kurze Zeit, nachdem die Beamten abzogen, seien die Angeklagten zu Dritt wieder aufgetaucht. „Sie haben herumgebrüllt und Beleidigungen ausgestoßen“. Edis berichtet, er habe ein Glas geworfen, das niemanden traf. Aber der Wurf wirkte wie ein Signal für eine Attacke, bei der der 42-Jährige geschlagen und getreten und ihm ein Stuhl auf dem Kopf zerschlagen wurde. Ein Urteil soll Ende März ergehen.