Duisburg. . In den Sitzungen der Bezirksvertretung Duisburg-Süd fehlte Mirze Edis zuletzt immer wieder. Er sei krank gewesen, sagt der 41-Jährige. Der Linken-Politiker hatte mit den Spätfolgen einer Schlägerei im September 2011 zu kämpfen.
Sein Stuhl blieb im Stadtteilparlament zuletzt immer häufiger leer. In den vergangenen sieben Sitzungen der Bezirksvertretung Süd saß Linken-Politiker Mirze Edis nur zweimal auf seinem Platz. Damit war nicht nur die knappe Einstimmen-Mehrheit im Bündnis von SPD, Grünen und Linken in Gefahr. Aus der Opposition mehrten sich kritische Stimmen, weil der Abgeordnete als zweiter Vize-Bezirksbürgermeister weiter die doppelte Aufwandsentschädigung kassierte.
„Ich war krank“, sagt Mirze Edis. Nach den schweren Kopfverletzungen, die er im September 2011 bei einer Schlägerei erlitt, habe er einen schweren Rückfall erlitten. Er habe sich mittlerweile wieder davon erholt und wolle wieder in die Politik einsteigen. Edis kündigt an, bei der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstag, 11. April, wieder an Bord zu sein.
Mehrere Operationen am Kopf
Es komme für ihn nicht in Frage, aus der Politik auszusteigen, sagt Edis. „Ich mache das mit Leib und Seele.“ Wegen der schweren Erkrankung habe er auch seiner Arbeit als hauptberuflicher Betriebsrat in den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann nicht nachgehen können. Er wundere sich über die Misstöne aus der Bezirksvertretung. Er habe alle Offiziellen und politischen Freunde ja über seine Krankheit informiert.
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Edis musste direkt nach der Schlägerei mehrfach am Kopf operiert werden. Er war mit drei jungen Männern aneinandergeraten. Ort des Geschehens war laut Polizei eine Teestube. Die genauen Umstände des Zwischenfalls muss ein Gericht klären (siehe Artikel „Warten auf die Gutachten im Fall Edis“).
Der gelernte Stahlbauschlosser war erst im Juni des vergangenen Jahres zum zweiten Stellvertreter von Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß (SPD) gewählt worden. Edis setzte sich erst per Losentscheid gegen Josef Paeßens (CDU) durch. Ein Überläufer aus der rot-rot-grünen Kooperation hatte für den CDU-Mann gestimmt. Wegen der Patt-Situation musste letztlich das Glück entscheiden.
Edis fordert Schwimmbad für den Duisburger Süden
Für seine Tätigkeit als zweiter stellvertretender Bezirksbürgermeister erhält der gebürtige Türke monatlich 205,60 Euro. Als Bezirksvertreter erhält er noch einmal zusätzlich die gleiche Summe. Edis ist auch Mitglied im Betriebsausschuss Einkauf und Service (36 Euro Sitzungsgeld je Sitzung), im Verwaltungsrat der Wirtschaftsbetriebe (910 Euro im Jahr) und der Linksniederrheinischen Entwässerungs-Genossenschaft Lineg. Die 411,20 aus der Bezirksvertretung werden auch im Krankheitsfall ausgezahlt.
Edis kündigt für seine Rückkehr in die Politik viele Anträge an. Er fordere, dass die Stadtverwaltung in Eigenregie ein Schwimmbad für den Duisburger Süden baut.