Hüttenheim.
Der Strafprozess um die schweren Kopfverletzungen von Mirze Edis begann zwar am Montag vor dem Amtsgericht Stadtmitte, wurde aber nach kurzer Zeit auf Oktober vertagt. Grund: Auf Antrag der Verteidigung soll ein Gutachter zu der Frage gehört werden, wie es erklärbar ist, dass der Bezirksvertreter der Linken und freigestellte Betriebsrat bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann direkt nach den Kopfverletzungen zu den Tätern keinerlei Angaben machen konnte. Diese dann aber nach einigen Wochen gemacht hat - ob also Erinnerungslücken im Laufe der Zeit geschlossen werden können.
Das Verfahren vor dem Schöffengericht hatte unter großem Interesse der Öffentlichkeit begonnen. Allein die geladenen Zeugen, etwa ein Dutzend Personen, füllten den kleinen Gerichtssaal. Bei der Fortsetzung soll darauf Rücksicht genommen werden.
Am 24. September 2011 (wir berichteten) war Edis in einer Teestube in Streit geraten. Nach der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft sollen ihn drei jüngere Männer mit brachialer Gewalt bezwungen haben, woraufhin Edis mehrfach im Krankenhaus operiert werden musste.
Die Motivlage für die Auseinandersetzung ist völlig unklar, zumal zwei der drei Angeklagten im Vorfeld zurückgewiesen hatten, als angebliche rechtsextreme türkische „Graue Wölfe“ politischen Streit mit dem Linken Edis gehabt zu haben.