Duisburg. .

Nach der Schlägerei, bei der Mirze Edis (Die Linke) einen Schädelbruch erlitt, hat die Polizei den Staatsschutz eingeschaltet. Der Bezirksvertreter hatte den Tätern in einem Interview unterstellt, Graue Wölfe zu sein. Mit der Polizei hat noch keiner der Beteiligten gesprochen.

Noch immer hat die Polizei Duisburg mit keinem der Männer gesprochen, die in der Nacht auf Sonntag an einer folgenschweren Schlägerei in Hüttenheim beteiligt waren. Bei der Auseinandersetzung in einer Teestube erlitt Bezirksvertreter Mirze Edis (Die Linke) einen Schädelbruch und schwere Rippenverletzungen. Er wurde seither mehrmals operiert, musste am Donnerstag wegen weiterer medizinischer Eingriffe in eine Spezialklinik verlegt werden.

Am Mittwoch hatte der Schwerverletzte im Gespräch mit der WAZ erklärt, die Täter gehörten den Grauen Wölfen an. Weil die drei Tatverdächtigen (22,32 und 33 Jahre alt) laut Edis Mitglieder der rechtsextremen türkischen Partei der Nationalistischen Bewegung sein sollen, hat die Polizei den Staatsschutz eingeschaltet. Rolf Haferkamp, Sprecher der Duisburger Staatsanwaltschaft, bestätigte am Donnerstag, „dass der Vorfall seit heute bei uns geprüft wird“.

Weitere Hinweise darauf, dass die schwere Körperverletzung politisch motiviert gewesen sein könnte, hat die Polizei allerdings bislang nicht. Die von Edis beschuldigten Männer verweigern die Aussage.

Betriebsrat Edis soll Täter bei HKM gefördert haben

Zu dem „brutalen Überfall auf unseren Bezirksvertreter Mirze Edis“ äußerte sich auch Hermann Dierkes, Vorsitzender der Linke-Fraktion im Duisburger Stadtrat, öffentlich. Die türkischstämmigen Täter seien wie Edis „Belegschaftsmitglieder der Hüttenwerke Krupp Mannesmann, aber dort bisher nicht aufgefallen“. Mirze Edis selber, so Dierkes, könne sich die Brutalität der Attacke nicht erklären, zumal er sich als Betriebsrat „sogar noch für das berufliche Fortkommen eines der beiden Schläger – ein früherer Jugendvertreter – eingesetzt“ habe.

Dierkes Appell an die Duisburger: „Derartige Vorkommnisse dürfen das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt nicht gefährden, weder zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen, noch in der Migrantenbevölkerung selbst.“