Duisburg-Stadtmitte. . Der Streit um die Platanen an der Mercatorstraße in der Duisburger Innenstadt geht weiter. Die Bürgerinitiative lehnt einen Kompromissvorschlag ab und plant nun bereits, wie sie die Unterschriften zusammenbekommen. Ein Gespräch mit dem Rechtsamt der Stadt wollen sie aber wahrnehmen.

Die Pläne für ein Bürgerbegehren zum Erhalt der Platanen an der Mercatorstraße werden konkreter. Von einem Kompromissvorschlag, den Umweltdezernent Ralf Krumpholz der Initiative unterbreitet hat, halten die Aktivisten nichts. Sobald die Stadt eine Kostenschätzung abgibt, die dann in die Fragestellung aufgenommen wird und die Initiative ihrerseits berät, wie man die Kosten kompensieren kann, wollen sie mit dem Unterschriftensammeln beginnen. Darüber wurde nun in der jüngsten Sitzung des Café Museum beraten. Stadtsprecher Peter Hilbrands betont, dass niemand ein Interesse daran habe, den Prozess zu verzögern.

Bäume sollen markiert werden

28 Platanen haben den erforderlichen Stammumfang von 80 Zentimetern, um unter die Baumschutzsatzung zu fallen. Die Bürgerinitiative hat die Platanen nun nummeriert, die erhalten bleiben könnten, wenn man die Verkehrsführung ändert. Sobald die Kampagne Fahrt aufnimmt, wollen die Platanenretter die Bäume entsprechend markieren.

„Die grünen Schals stimmen nicht unbedingt mit den Bäumen überein, die wir erhalten können“, erklärt Gerd Schwemm, einer der Sprecher der Bürgerinitiative. Auch die kleineren Bäume und die, die auf dem Baugrundstück stehen, sollen markiert werden. Auch wenn es immer wieder Diskussionen über das geplante Gebäude gibt – da ein Bürgerbegehren gegen einen Bebauungsplan nicht zulässig ist, will man sich lieber auf die Rettung der Platanen konzentrieren.

Die Grafik zeigt, welche Bäume nach den Vorstellungen der Stadt gefällt werden sollen, wo Neuanpflanzungen geplant sind und welche Platanen die Bürgerinitiative retten will.
Die Grafik zeigt, welche Bäume nach den Vorstellungen der Stadt gefällt werden sollen, wo Neuanpflanzungen geplant sind und welche Platanen die Bürgerinitiative retten will. © WNM

Viele kreative Ideen

Kreative Ideen gibt es genug. So will Jens Schmidt auf seiner „Occupy Mercator“-Facebook-Seite eine Fotostrecke mit Unterstützern einrichten. „Jeder, der möchte, kann mir ein Statement schicken, warum die Platanen bleiben sollen und ein Foto von sich.“ Baldur Airinger will mit befreundeten Künstlern eine Ausstellung organisieren. Es haben sich schon einige gefunden, die Bilder spenden würden.

Diese werden dann zugunsten des Bürgerbegehrens verkauft. „Hier könnte auch eine Anlaufstelle sein, wo die Leute unterschreiben dürfen.“ Zusätzlich soll es eine „Soli“-Unterschriftenliste geben. Für den Erhalt der Platanen dürfen nämlich nur Bürger aus dem Bezirk Mitte stimmen.

Alle anderen, beispielsweise Geschäftsleute, die nicht in der Innenstadt wohnen, können auf einer separaten Liste zeichnen. „Damit klar wird, wie viele Menschen hinter unserem Projekt stehen“, so Gerd Schwemm. Insgesamt müssen fünf Prozent aller Wahlberechtigten ab 16 Jahren unterschreiben. Das sind rund 4000 Personen. Die Initiatoren peilen 6000 Unterschriften an.