Duisburg.

Die Platanenretter halten weiter an ihrem Vorhaben fest, ein Bürgerbegehren gegen den Fällbeschluss der Bäume an der Mercatorstraße zu starten. Allerdings wissen sie auch, dass sie nicht alle Bäume werden erhalten können.

Die, die auf dem Baufeld stehen, müssen wohl weichen. Das macht die Sache komplizierter, schließlich muss aus der Formulierung des Bürgerbegehrens genau hervorgehen, welche Platanen erhalten bleiben sollen. „Vielleicht sollten wir denen Namen geben“, schlägt ein Mitstreiter halb im Scherz beim jüngsten Treffen im Café Museum vor. Und ein anderer wirft ein: „Aber schön quotiert nach Mann und Frau.“

Einigung mit der Initiative

Am Ende wird es wohl darauf hinauslaufen, dass die Bäume, die erhalten bleiben sollen, auf einer Karte markiert werden. Auf Nachfrage der WAZ erklärt die Stadt, dass man sich mit der Initiative darüber einigen werde, wie man die Platanen klassifizieren könne – ob man sie beispielsweise mit Buchstaben versieht.

„Hilfreich wäre auch, wenn die Stadt uns vielleicht einen aktuellen Plan, auf dem die Bäume eingezeichnet sind, zur Verfügung stellen würde“, sagt Kerstin Ciesla vom BUND. Auf diese Anfrage habe man aber noch keine Rückmeldung bekommen. Teilweise ist auf den Plänen schwer zu erkennen, wo alte Platanen stehen und wo neue gepflanzt werden sollen. Ciesla deutet auf einen grünen Punkt. „Das ist mein Lieblingsbaum. Da steht derzeit eine Platane, die soll gefällt werden, aber genau dort soll auch neu gepflanzt werden. Warum?“

An der Formulierung arbeiten

Es gehe um die großen, alten Bäume, die die Allee charakterisieren, betont Kerstin Ciesla. Der gesamte Bebauungsplan soll nicht infrage gestellt werden, weil das aus Sicht des beratenden Rechtsanwalts rechtlich nicht möglich ist. Dennoch blieben viele Fragen offen, etwa, was aus dem Grundstück wird, wenn die Multi-Development-Zentrale nicht gebaut werde und ob das Gebäude nicht auch kleiner werden könne.

„An dem Grundstück ändert sich erst einmal nichts. Ein Investor kann darauf so bauen, wie es im Rahmen der Fläche möglich ist“, erklärt Stadtsprecherin Anja Kopka. Allerdings sei es eher unwahrscheinlich, dass ein Investor nicht die gesamte Fläche ausnutzen werde.

Die Gegner des Fällbeschlusses wollen nun an einer Formulierung des Bürgerbegehrens arbeiten, die rechtlich wasserdicht ist. Damit bleibt es allerdings auch dabei, dass nur die Duisburger im Bezirk Mitte über den Erhalt der Platanen abstimmen dürfen.