Die Stadt hält Alternativvorschläge für die Mercatorstraße zum Schutz der Platanen, die u.a. der Umweltschutzbund BUND vorgelegt hat, für nicht umsetzbar, will man nicht auch die Gesamtplanung für das Areal gefährden.

Eine gestern vorgelegte Übersicht zeigt, welche Bäume den Planungen an der Mercatorstraße im Weg stehen. Die meisten müssten der neuen Verkehrsführung weichen, andere stehen dem geplanten Gebäuderiegel im Weg. Laut Stadtplanerin Beatrice Kamper könne das Gebäude aber wegen der Abstandsbestimmungen zur Autobahn weder weiter zur Platte nach Westen gerückt werden, noch schmaler als die jetzt geplanten knapp 17 Meter gebaut werden. Das sei schon das Mindestmaß für eine Hausbreite mit Büro- und Geschäftsnutzung.

Auch an der ­Straßenplanung will die Stadt nicht rütteln lassen. „Wir haben das nicht einfach so gemacht“, betont Verkehrsplaner Axel Brenner. Die ­vielen Fußgänger, 700 pro Stunde zu Spitzenzeiten, müssten sicher mit einer Mittelinsel über die Straße kommen, die täglich 900 Busse der DVG brauchen freie Bahn, ebenso die Feuerwehr, die notfalls über die Radwege ausweichen können muss.

Dass mit Multi Development der mögliche Investor für den Gebäuderiegel abhanden gekommen ist, stört und sorgt die Stadt nicht. Sie will die Planung fortsetzen, 2015 mit Plattengestaltung und Mercatorstraßen-Umgestaltung beginnen. Für das „Filetstück“ werde es sicher Interessen geben.

Die Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt der Platanen an der Mercatorstraße einsetzt, fühlt sich ihrerseits von der Stadt ausgebremst. Am Dienstag trafen sich Vertreter des Rechtsamtes und die Aktivisten, die für den Erhalt der Bäume kämpfen, zu einem Beratungsgespräch mit dem Rechtsamt der Stadt. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben und muss stattfinden, wenn ein Bürgerbegehren angemeldet wird. . „Wir haben kontrovers diskutiert, eine Einigung wurde nicht erzielt“, erklärt Jens Schmidt, Macher der Facebook-Seite „Occupy Mercator“ und einer der drei Sprecher der Initiative.

„Nach der Informationsveranstaltung im Kleinen Prinzen habe ich ehrlich gesagt nicht mehr erwartet“, erklärt Gerhard Schwemm vom BUND. Er war ebenfalls für die Platanen-Befürworter bei den Gesprächen dabei. Er und die anderen wollen nun beraten, ob sie sich darauf einlassen wollen, einzelne Bäume zu benennen. Auch mit einem Anwalt wollen sie das weitere Vorgehen nun besprechen. „Bleibt unser Antrag bestehen und die Stadt lehnt ab, müssen wir klagen“, so Schwemm.