Duisburg. . Statt Priestern werden in Duisburg künftig vermehrt geschulte Laien die katholische Beerdigungs-Zeremonie vornehmen. Auch werden Gläubige ohne Priesterweihe stärker an der Gestaltung von Messen beteiligt. Das kündigte Stadtdechant Bernhard Lücking beim Jahresempfang der Duisburger Stadtkirche an. Grund dafür ist der Priestermangel im Ruhrbistum.

Auf Duisburgs Katholiken kommen erhebliche Neuerungen zu. Das kündigte Stadtdechant Bernhard Lücking beim Jahresempfang der Stadtkirche im Neudorfer Gabrielhaus an. Geladen waren Vertreter von Vereinen und (nicht nur katholischen) Verbänden, von anderen Religionsgemeinschaften und aus der Politik.

Auch Oberbürgermeister Sören Link ließ sich darüber informieren, welche neuen Wege im Ruhrbistum demnächst beschritten werden, um unter anderem den Folgen des Priestermangels zu begegnen. So sollen speziell ausgebildete Laien schon bald katholische Beerdigungen vornehmen, ebenso ist eine stärkere Beteiligung der Gläubigen ohne Priesterweihe an der Gestaltung der Messen vorgesehen. „Wir werden darauf nicht mehr lange warten müssen“, erklärte Lücking.

Stadtdechant: "Wir werden darauf nicht mehr lange warten müssen"

Besonders stolz äußerte sich der Stadtdechant über die Ökumene und den interreligiösen Dialog in Duisburg, einer Stadt großer religiöser Vielfalt: „Hier ist die Welt im Kleinen versammelt“, sagte Lücking. Als gelungenes Beispiel gelebter Ökumene hob er die erfolgreichen Gottesdienste im Einkaufszentrum „Forum“ hervor: „Wir verschanzen uns nicht hinter Kirchenmauern.“ Klares Ziel sei es, Duisburg zur „Stätte des Dialogs“ zu machen.

Auch interessant

Gastredner beim Jahresempfang der katholischen Kirche war am Mittwochabend NRZ-Redakteur Thomas Rünker, der einen launischen bis kritischen Bogen schlug von der Wahl eines neuen Papstes über die deutsche Bischofskonferenz bis hin zu den Gemeinden im heimischen Ruhrbistum.

„Es weht ein anderer Wind aus Rom“, lobte der Journalist den neuen Papst, dem es nach dem hochintellektuellen Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) überraschend schnell gelungen sei, mit Gesten und Worten weithin zu überzeugen. Kritik gab’s für die in wichtigen Fragen uneinigen deutschen Bischöfe, Lob für den Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck, der nach den Skandalen um die Kirche einen breiten Dialog organisiert habe, bei dem auch mögliche Veränderungen thematisiert werde: „Er arbeitet wie kaum ein anderer Bischof an einer modernen Kirche“, sagte Rünker.