Essen. . Das Ruhrbistum reduziert die Zahl der Jugendzentren und -kirchen und spart auch an Jugendreferenten und -seelsorgern. Dafür sollten junge Leute aber gezielter und differenzierter angesprochen werden. Unter anderem finanziert die Kirche einen hauptamtlichen Vorstand des Jugendverbandes BDKJ.

Das Bistum Essen baut seine Angebote für Jugendliche um und will trotz begrenzter Mittel Jugendliche künftig differenzierter ansprechen als bisher. Das ist das Ergebnis eines rund eineinhalbjährigen Beratungsprozesses, den das Ruhrbistum am Mittwoch vorgestellt hat.

Konkret wird die Zahl der Jugendzentren und -kirchen von neun auf fünf gestrichen. Zudem wird die Zahl der Jugendreferenten gekürzt, spezielle Jugendseelsorger auf Stadtebene wird es künftig – auch wegen des Priestermangels – nicht mehr geben. Zugleich schafft das Bistum aber neue Stellen für Referenten, die Angebote für jene Jugendlichen und jungen Erwachsenen erarbeiten sollen, die die Kirche nach eigener Auffassung bislang zu wenig im Blick hatte. Bis Anfang 2014 soll der Umbauprozess abgeschlossen sein.

Der Diözesanjugendseelsorger des Ruhrbistums, Stefan Ottersbach, leitet auch die katholische Jugendbildungsstätte Haus Altfrid in Essen-Kettwig, die auch in Zukunft einen festen Platz in der katholischen Jugendarbeit im Ruhrgebiet haben soll. Foto: Tietz
Der Diözesanjugendseelsorger des Ruhrbistums, Stefan Ottersbach, leitet auch die katholische Jugendbildungsstätte Haus Altfrid in Essen-Kettwig, die auch in Zukunft einen festen Platz in der katholischen Jugendarbeit im Ruhrgebiet haben soll. Foto: Tietz

Wenn das Bistum seine Förderung nur noch auf fünf Einrichtungen konzentriere – darunter die Jugendkirchen Oberhausen (Tabgha) und Essen (Laudate) sowie das Jugendhaus St. Altfrid – bedeute dies nicht, dass die anderen geschlossen werden, betonte Diözesanjugendseelsorger Stefan Ottersbach im NRZ-Gespräch. „Wir unterstützen die Pfarreien vor Ort, wenn sie diese Einrichtungen selbst weiterführen wollen.“ Von der Kürzung betroffen ist etwa das jugendpastorale Zentrum in Mülheim.

Die personellen Einschnitte beim Team der Jugendpfleger hängen mit der Auflösung der Katholischen Kinder- und Jugendarbeit im Bistum Essen GmbH (KKJA) zusammen. In ihr waren 2007 bei der Umstrukturierung des Bistums die Katholischen Jugendämter auf Stadtebene aufgegangen. Vielfach war seitdem über ein fehlendes Gesamtkonzept und die Doppelstruktur zwischen KKJA und Bistum geklagt worden. Trotz Auflösung der KKJA werde es aber „keine betriebsbedingten Kündigungen geben“, so Ottersbach.

Stärker als bislang soll der Bund der Katholischen Jugend (BDKJ), der Dachverband der kirchlichen Jugendverbände, in die Arbeit des Bistums eingebunden werden. Hier finanziert die Kirche künftig einen hauptamtlichen Vorstand.