Zehntausende Duisburger Katholiken haben einen neuen Papst: Die Wahl fiel aus Kardinal Bergoglio, er kommt aus Lateinamerika und gab sich selbst den Namen Franziskus und beruft sich damit auf den heiligen Franziskus von Assisi. „Diese Namensgebung des Papstes hat mich persönlich sehr gefreut“, erklärt Bernhard Lücking, Stadtdechant von Duisburg und Pfarrer der Pfarrei Liebfrauen, mit einem Strahlen in den Augen. „Ich verehre den heiligen Franziskus. Er stand für eine arme und einfache Kirche und hat das Evangelium nahezu wörtlich genommen.“ Der heilige Franziskus habe bescheiden gelebt und die Kirche nicht als etwas Mächtiges dargestellt, sondern durch gelebte Nächstenliebe präsentiert, erklärt Lücking.
Das ist es auch, was viele sich vom neuen Papst erhoffen. „Ich würde mich freuen, wenn er seinem Namen nachkommt, so wie er es bereits bei seinem ersten Auftritt getan hat“, bestätigt Martin Zensen, Leiter des katholischen Bildungswerkes.
Helmut Wiechmann, Kaplan in Liebfrauen, hat noch eine andere Erwartung: „Ich würde mir wünschen, dass unser neuer Papst mal einen Großputz in der Kirche macht! Ich glaube, er ist kein Papst der Beliebigkeit und deshalb hoffe ich, dass er die weltweiten Probleme in der Kirche, wie zum Beispiel die Homo-Ehe oder die Stellung der Frau in der Kirche wirklich angeht.“ Er könne es schaffen, den Blick von der Europa-Zentrierung abzuwenden und mehr auf die Weltkirche zu lenken, beschreibt der Duisburger Pfarrer Ulrich Wojnaowicz etwas nachdenklich seine Erwartungen. „Franziskus ist bestimmt geprägt durch sein Leben in Argentinien. Es wird sich zeigen, was wir von ihm erwarten können.“
Alle vier sind sich aber erst mal einig, dass er eine gute Wahl war. „Auf den ersten Blick ist er mir sympathisch“, bringt es Martin Zensen auf den Punkt. Viel mehr könne man ja noch nicht sagen. Für manche kam die Wahl überraschend, doch Insider hatten eine Vorahnung, da der 76-jährige Kardinal Bergoglio schon im letzten Konklave lange im Gespräch war.