Neumühl. .

Drei Jubiläen feiert die katholische Gemeinde Neumühl in diesem Jahr: Die Kirche, auch als Schmidthorster Dom bekannt, besteht seit 100 Jahren, genau so alt ist die Kindertageseinrichtung.

Zehn Jahre älter ist die Gemeinde selbst: Sie wurde 1903 gegründet. Die Feierlichkeiten beginnen am 29. Juni mit einem Gemeindefest und enden am 7. Juli mit der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart.

Kirche wird jetzt repariert

Mit einem aufwendigen Jubiläumsheft (52 Seiten, farbig, DIN-a-4-Format) weist die Gemeinde auf die bevorstehenden „Geburtstage“ hin. Herausgegeben ist es vom Kirchbauverein Herz Jesu.

Tragisch: Die Kirche ist seit knapp zwei Jahren geschlossen. Bei einer Untersuchung des Deckengewölbes hatten Experten 2011 herausgefunden, dass die eigentlich selbsttragende, durch zusätzliche Seile und Stangen an den Dachbalken gehaltene Konstruktion doch nicht 100-prozentig sicher ist. Denn: Rund 60 der zusätzlichen Befestigungen fehlen. Fazit der Gutachter: Die Dachkonstruktion ist überbelastet und könnte einstürzen. Zudem gebe es Fäulnisbefall.

In den kommenden Wochen wird der Dom nun von innen eingerüstet, damit die Bauarbeiter mit der Sanierung beginnen können. Pater Tobias, Pastor der noch zu St. Norbert, ab 2015 zu St. Johann gehörenden Gemeinde, hofft, dass die Gerüst- und Sicherungsarbeiten flott voran gehen. Er möchte die Festgottesdienste in der Kirche halten – notdürftig zwischen Stangen und Laufstegen.

Im Laufe der kommenden Monate werden die gebrochenen Konstruktionen repariert, verfaulte Balken ausgetauscht und die fehlenden Bänder ergänzt. Über dem Gewölbe erneuern Handwerker zudem die vorhandenen Laufstege und legen neue Trassen für die Stromleitungen. Ferner ist die Dachkonstruktion der Seitenschiffe großflächig zu sanieren. Dafür muss sogar ein Wetterschutzdach aufgestellt werden. Alles in allem handelt es sich also um sehr umfangreiche Arbeiten.

Die Reparaturen wurden vom Bistum genehmigt, weil Herz Jesu mit knapp 6000 Gläubigen noch eine sehr große Gemeinde ist und man den Mitgliedern nicht die Kirche vor Ort nehmen will.

Dafür haben die Neumühler gekämpft. Bekanntlich hat der Bischof die Zusammenlegung der Gemeinden St. Norbert und St. Johann angeordnet. Im Zuge der Verschmelzung werden auch Gotteshäuser in Ortsteilen mit weniger Gemeindemitgliedern geschlossen.