Meiderich. . Thematisch und musikalisch spannend: Ökumenischer Pfingst-Gottesdienst im Landschaftspark zog viele Bürger an

„Wenn das hier Pfingsten ist, dann ist einiges schief gelaufen“, sagte Pfarrer Klaus Fleckner in Richtung von Bernd Hullmann. Der Anfang eines Zwiegesprächs zwischen Protestant und Katholik als Predigt. Hört sich ungewöhnlich an und war es auch.

Spannend war es trotzdem, was Pfarrer Fleckner von der evangelischen Kirchengemeinde Ruhrort/Laar und Gemeindereferent Bernd Hullmann von der katholischen Gemeinde St. Hildegard da besprachen. „Warum ist von der Begeisterung, der Euphorie der Christen vor 2000 Jahren“, fragte Klaus Fleckner, „den Bernd“ auf der Bühne der Kraftzentrale, „so wenig übrig geblieben?“ Bernd Hullmann hielt „dem Klaus“ schlechte Nachrichten aus der Zeitung entgegen: Kirchenschließung, Austritte aus den Kirchen. Außerdem sei es wohl so, dass der Glauben sich in Zeiten des Wohlstands „verflüchtige, ja, verfliege.“

Nachdem beide die leidlich schlechte Situation der größten deutschen Kirchen im ökumenischen Dialog präzisiert hatten, stellten sie im Dialog mit der Gottesdienst-Gemeinde fest, dass es so schlimm um den Glauben nicht stehen könne, wenn so viele Menschen an einem verregneten Pfingstmontag zum Gottesdienst kämen.

Er waren zwischen 500 und 600 Bürger, die gemeinsam das Fest feierten, in dem sich die Christen auf die Gründung der christlichen Kirche besinnen. Im Hüttenwerk taten die Besucher dies gemeinsam mit Vertretern der evangelischen und katholischen Gemeinden aus Hamborn und Meiderich. Den Abstecher in den Landschaftspark allein Wert gewesen wäre schon Chorleiter Markus Kämmerling.

Der zog alle Register, um die anfänglich zurückhaltenden Besucher zum Mitsingen zu bewegen. „Nun singen sie alle mal ein Lied“, sagte er den Gläubigen in Vorbereitung des Kanons „Veni Sancte Spiritus“. Nachdem die Sing-Hemmung durch das fröhliche Stimmen-Wirrwarr genommen war, erklang Gotteslob aus 500 Kehlen.

Heimgeschickt wurden die Besucher mit der Botschaft göttlicher Allgegenwart: Wenn ein Wort ihnen bis ans Herz dringe, dann sei dies ein Gottesgeschenk. Oder wenn die Natur sie mit ihrer Schönheit beschenke. Als wie zum Beweis eine Taube in die Gebläsehalle flog. „Aha“, sagte Bernd Hullmann, „der heilige Geist ist doch eine Taube!“