Duisburg. Das Küppersmühle-Fiasko kostet die Duisburger Wohnungstochter Gebag 37 Millionen Euro. Dies geht aus dem Jahresabschluss 2011 hervor. Der Bestand der Gesellschaft ist damit bedroht. Zudem muss, zumindest theoretisch, der Erweiterungsbau trotzdem errichtet werden.
Ein wahrlich teures Abenteuer: der Jahresabschluss der städtischen Wohnungstochter Gebag 2011 bilanziert die Kosten aus Zahlungsverpflichtungen und Abschreibungen für das Küppersmühle-Fiasko mit 37 Millionen Euro.
Auch wenn das Kerngeschäft der Gebag „gesund“ ist, sprechen die Wirtschaftsprüfer davon, dass „der Bestand der Gesellschaft durch Risiken bedroht“ sei. Und das Risiko hat einen Namen: die Rost-Ruine am Innenhafen.
Wichtiger Termin ist der 28. Februar. Bis dahin läuft die Kreditzusage der Banken für die Gebag. „Der Fortbestand der Gesellschaft ist von der finanziellen Unterstützung durch die Kreditinstitute abhängig“, mahnt der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland-Westfalen in seinem Prüfbericht, der am Montag im Rat vorgelegt wird. Sprich: Verlängern die Banken die Kreditlinie nicht, würde der Gebag die Pleite drohen. Nach WAZ-Informationen belaufen sich die Kredite noch auf 23 Millionen Euro. Immerhin, die Gebag hat die Kreditlast schon von 41 Mio € heruntergedrückt und zeigt sich „zuversichtlich“, mit den Banken vor Ende Februar eine Einigung zu erreichen.
Kosten für gescheiterten Erweiterungsbau werden auf 37 Millionen Euro geschätzt
Grob dürfte die Zahl von 37 Millionen Euro realistisch sein, die der Gebag der kläglich gescheiterte Museums-Erweiterungsbau kosten wird. Die Zahlen beruhen allerdings auf die im Detail nicht bekannten Verhandlungen zwischen der Gebag und den Sponsoren, vor allem dem Kunstmäzen-Ehepaar Ströher. Wie berichtet soll mit dem Vertrag der Ausstieg der Gebag aus dem Museumsprojekt vollzogen werden.
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Noch gilt theoretisch die Pflicht, dass die Gebag den Erweiterungsbau errichten muss. Nachdem sie damit bekanntlich vor die Wand gefahren ist, hat sie nicht nur bis dato angelaufenen eigenen Baukosten in Millionenhöhe am Hals, sondern muss gut zehn Millionen an Ströhers bzw. die Kulturstiftung NRW und auch an die Evonik (die Rede in ist von zwei Mio Euro) zurückzahlen. Da fließt u.a. bares Geld, etwa die zehn Millionen Euro, die die Gebag aus dem Verkauf der Anteile an der Dinslakener Wohnungsbau auf ein Zwischenkonto geparkt hat.
Stahlbaufirma streitet um weitere Millionen
Mit 18 Millionen, so WAZ-Informationen, wird verrechnet, dass die komplette Küppersmühle schon jetzt und nicht erst 2020 an das Darmstädter Mäzen-Ehepaar übergeht und auch der Werhahn-Speicher (bis Ende 2012 noch Legoland-Bleibe) auf Ströhers überschrieben wird, mit einem anteiligen Wert von sechs Mio €.
Als weitere Lasten kommen auf die Gebag Alt-Forderungen von beauftragten Firmen nach dem Baustopp am Innenhafen zu. Und vor Gericht streitet eine Stahlbaufirma um weitere Millionen.