Duisburg.

Die Stadt Duisburg weist erstmals wieder eine positive Wanderungsbilanz aus: Im vergangenen Jahr sind nach Jahren zum ersten Mal wieder mehr Menschen zu- als weggezogen.

19.781 Neubürger begrüßte die Stadt im Jahr 2011, in dem gleichzeitig 19.465 Duisburger ihrem Wohnort den Rücken kehrten. Die Zahlen hatte das Statistische Landesamt am Donnerstag veröffentlicht.

Der Zuwanderungsgewinn liegt für Duisburg damit bei 316 Personen. Im Jahr zuvor gab es noch einen Schwund von mehr als 400 Personen, im Jahr 2000 lag er sogar bei knapp 3500. An der sinkenden Einwohnerzahl in Duisburg ändert das zunächst nichts: Weil die Zahl der Todesfälle die der Geburten nach wie vor deutlich übersteigt, sank die Einwohnerzahl im Vorjahr trotz des positiven Wanderungssaldos um 1554 auf 488.005 Einwohner.

6500 Neubürger aus dem Ausland

Mehr als die Hälfte der nach Duisburg Zugezogenen sind Menschen, die schon vorher in NRW gewohnt haben. 6500 Neubürger sind aus dem Ausland in die Stadt gezogen, 707 kamen aus Ländern außerhalb Europas, die meisten davon aus dem asiatischen Raum (404), aus China (163) und Indien (37), zudem wanderten 66 US-Bürger ein. Die größte Gruppe der innereuropäischen Zuwanderer kommt inzwischen nicht mehr aus der Türkei (464), sondern aus Polen (1251). Vor rund zehn Jahren sah das noch anders aus, im Jahr 2000 kamen die meisten Neubürger aus der Türkei (852), gefolgt von Polen (568), Italien (109) und China (100).

Keine Auskunft gibt die Statistik über die Einwanderer aus Bulgarien und Rumänien. Die Landesstatistiker sprechen zwar von „wesentlich höheren“ Zuzügen aus den jüngeren östlichen EU-Mitgliedsländern, genaue Zahlen liegen aber nicht vor.

Mehr als die Hälfte der Duisburger, die der Stadt den Rücken kehren, bleiben in NRW. Bevorzugtes Ziel der Deutschen, die es ins Ausland zieht, ist die Türkei (105), gefolgt vom Vereinigten Königreich (59), der Schweiz (40), den USA (40), Polen (32) und Österreich (30). Viele der in Duisburg lebenden Ausländer kehren aber auch in ihre Heimat zurück, am häufigsten Polen (849), Türken (398) und Italiener (98). Das ändert nichts daran, dass Duisburg bei der Bevölkerungszahl weiterhin allein durch die Zuzüge von Ausländern profitiert: Der Wanderungssaldo bei Bürgern aus dem Ausland lag im Vorjahr bei +1972 Personen, bei den deutschen Staatsbürgern dagegen bei -1656.

Zu- und Fortzüge in Duisburg
 

2000

2005

2011

Zuzüge

14.637

15.934

19.781

aus NRW

8890

9384

10.372

aus dem Ausland

3400

3953

6563

außerhalb Europa

639

726

707

Fortzüge

18.129

16.901

19.465

innerhalb von NRW

11.599

10.688

11.649

ins Ausland

3825

3552

4716

außerhalb Europas

655

662

556

Wanderungssaldo

– 3492

– 967

+ 316