Duisburg. . Eine unverzügliche Prüfung und Sanierung der Schule am Rönsberghof in Duisburg-Beeck fordert die GEW. Die Beschwerden über mögliche Beeinträchtigungen durch Schadstoffe füllen inzwischen Aktenordner, doch die Stadtverwaltung sieht keine drohende Gesundheitsgefährdung.
Arsen, Blei, Schimmel, PCB, Aceton, Formaldehyd – viel Stoff für eine Chemiestunde, aber zu viel für die tägliche Arbeit an einer Schule – das sagt zumindest die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Konkret geht es ihr um Schadstoffe an der Schule am Rönsberghof in Beeck.
200 Schüler werden an der Förderschule für Geistige Entwicklung von 50 bis 60 Lehrern unterrichtet, und sie alle sollen, so die Forderung der GEW, umweltmedizinisch untersucht werden. Auch sollen die Quellen der Schadstoffe gesucht, das Gebäude „unverzüglich“ saniert werden.
"Gesundheitliche Risiken werden in Kauf genommen"
Die Beschwerden über mögliche Beeinträchtigungen durch Schadstoffe füllen inzwischen pralle Aktenordner: „Es gibt keine Institution in Duisburg, die nicht angeschrieben wurde“, klagt Norbert Müller vom GEW-Stadtverband. Getan habe sich bisher nichts: „Gesundheitliche Risiken werden in Kauf genommen.“ Hintergrund der Klagen sind Erkrankungen von drei Lehrern, von denen zwei inzwischen die Schule gewechselt haben. In den drei Fällen seien die Symptome unterschiedlich gewesen, allerdings mit der Folge längerer Fehlzeiten.
Betroffen von Schadstoffbelastungen sind laut GEW mehrere Unterrichtsräume, ein Flur, ein Teil eines Neubaus, die Turnhalle und auch das Außengelände.
Keine drohende Gesundheitsgefährdung
Bei der Stadtverwaltung sieht man indes keine drohende Gesundheitsgefährdung. Es habe in der Schule diverse Untersuchungen auf Schadstoffe gegeben mit überwiegend negativen Ergebnissen oder Werten, die unter den gültigen Richtwerten lagen.
Da, wo von den Gutachtern Sanierungsempfehlungen abgegeben wurden, etwa bei Feuchtigkeitsschäden, würden die Baumängel „im Rahmen der ordentlichen Wirtschaftsplanung“ des städtischen Immobilien-Managements beseitigt: „Es ist geplant, erste Maßnahmen in den Sommerferien 2012 umzusetzen.“
Eine auffällige Schimmelpilz-Belastung, wenn auch unter dem Richtwert, bestätigt aber auch die Stadtverwaltung als Hausherrin der Schule. Ursache waren Eicheln und Kastanien auf der Fensterbank eines Klassenraumes. „Nachdem diese entfernt wurden, war auch die Belastung eliminiert“, so die Verantwortlichen.
Die Gewerkschaft GEW will das Schadstoff-Thema in der nächsten Woche auf die Tagesordnung des Schulausschusses setzen. Es gebe noch mehr betroffene Schulen.