Duisburg. Nach Bodenuntersuchungen warnt die Stadt nun noch vehementer vor dem Anbau und Verzehr von Gemüse auf den Schrebergarten-Anlagen “Feierabend“ und “Ährenfeld“. Grund dafür ist die hohe Blei- und Cadium-Belastung der Böden. Eine Lösung gibt es noch nicht. Fakt ist: Es wird teuer für die Stadt.

Die über 100 Schrebergärtner in den Anlagen „Feierabend“ und „Ährenfeld“ in Angerhausen stehen mit ihren Parzellen vor einer ungewissen Zukunft.

Noch klarer und unmissverständlicher als bisher warnt die Stadt, davor dass sie Gemüse jeglicher Art in dem Boden anbauen, der weit über die Richtwerte hinaus mit Blei und Cadmium belastet ist. Dies hatten aufwendige Boden-Untersuchungen ergeben. „Es geht um mögliche chronische Erkrankungen bei längerfristigem Verzehr. Wer sich an unsere Empfehlung hält, ist aber auf der sichern Seite“, so Umweltamtsleiter Andreas von der Heydt. Nur was an Sträuchern und Bäumen wächst, sollen die Laubenpieper anbauen, ernten und essen dürfen.

Hohe Kosten für die Stadt zu erwarten

In den nächsten Wochen soll es weitere Gespräche mit den Kleingärtnern geben. Denn bei der „roten Karte“ fürs Gemüse wird es nicht bleiben. Mit Gutachterhilfe soll nun geklärt werden, ob die beiden Kleingartenanlagen mit 38. 000 qm (Feierabend) und 8.000 qm (Ährenfeld) komplett saniert werden. Dann müsste aber der Boden bis zu einer Tiefe von 60 cm ausgetauscht werden. „Mit Torf drüber streuen, ist es nicht getan, bei einer Sanierung bliebe nur die Laube stehen“, so Amtsvize Volker Heimann.

Die Alternative könnte sein, die beiden Anlagen aufzugeben und interessierten Schrebergärtnern, die weiter die eigene Scholle bearbeiten wollen, Parzellen andernorts anzubieten. Denkbar ist auch eine Umwidmung der Gärten ohne die vorgeschriebene und manchem Kleingärtner lästige Anbaupflicht. „So oder so. Keine Maßnahme wird billig“, drohen der Stadt Kosten. Zudem hätten die Kleingärtner auch das Recht auf Entschädigungen. Und was ist mit dem Kapital und der Arbeitszeit, die in den kleinen grünen Paradiesen stecken?

Anschreiben will die Stadt auch die Eigentümer von umliegenden privaten Hausgärten. Auch dort wächst mitunter Gemüse. Von voreiligen Bodenuntersuchungen auf eigene Kosten rät die Stadt ab.