Duisburg. .

Wenn die Pasta nach der empfohlenen Kochzeit al dente ist und nicht halbroh oder matschig, könnte das das Verdienst von Brabender sein, einem Unternehmen in Wanheimerort.

Nudeln unterschiedlicher Form und Größe sind denn auch in einer Vitrine zu bewundern, mitten im Labor der Geräte-Spezialisten, die unter anderem für Lebensmittelproduzenten, für Mühlen und Großbäckereien, aber auch für Kunststoffhersteller tätig sind.

„Prüfung von Materialqualität und physikalischen Eigenschaften“ ist das Metier des mittelständischen Familienunternehmens, das 1923 in der Dickelsbach-Siedlung gegründet wurde. Aus dem Kleinbetrieb ist unterdessen eine Firmengruppe geworben, die sogar schon in den USA Fuß gefasst hat. Vier weitere Unternehmen sind an der Kulturstraße ansässig, darunter die Brabender GmbH mit 170 Mitarbeitern als größtes.

Schon der Vater war bei Brabender

Frank Fuchs hat die Welt immer im Blick: Große Landkarten zieren sein Büro, der weltweite Vertrieb ist Aufgabe des 40-jährigen Prokuristen bei Brabender. Seit 2003 ist er bei dem Hersteller von Prüfgeräten in Wanheimerort tätig, verbunden ist er ihm aber schon deutlich länger.

„Die Firma habe ich früh kennengelernt“, blickt er in Kinder- und Jugendjahre zurück, als er schon beim Brabender-Betriebssport mitmachen durfte. Denn schon der Vater von Fuchs war dort in der Produktion tätig, 48 Jahre lang, von der Lehre bis zur Rente. Die genießt er nun seit neun Jahren. Zeitgleich arbeiteten Fuchs und Fuchs nur zwei Wochen lang. Aber viele Kollegen seines Vaters, so der Junior, seien immer noch im Unternehmen tätig.

Von Brabender profitierte der Diplom-Ingenieur, der in Duisburg und Aachen Maschinenbau studierte, schon während der Ausbildung, da er seine Praktika in Wanheimerort ableisten konnte.

Problemlösungen von Brabander

Ist ein Teig zu feucht? Reißt er zu schnell beim Ausrollen? All das lässt sich bei Brabender simulieren, ebenso die Problemlösung. „Jeder Kunde hat andere Anforderungen an seinen Teig“, sagt Carsten Schönebeck von der Marketingabteilung des Unternehmens. Proben werden eingeschickt oder Vorprodukte, Anforderungen definiert, danach wird ein entsprechendes Gerät entwickelt und erprobt.

Das anwendungstechnische Labor steht allen Kunden zur Verfügung, um Versuche mit ihren jeweiligen eigenen Produkten durchzuführen. Und sie kommen aus aller Welt: 75 Prozent der Produktion gehen in den Export. „Und alles bei uns“, sagt Schönebeck, „ist Made in Germany“ – inklusive der Software.

Hardware vom feinsten ist in der Produktionshalle zu bewundern. In den Regalen reihen sich hochpräzis gefertigte Bauteile aus massivem, edel glänzenden Stahl, Qualität bis ins Detail, auf Lebensdauer der ausgelieferten Geräte wird ebenso Wert gelegt wie auf Exaktheit: Kein Mess- oder Prüfgerät verlässt das Unternehmen ohne vorherige Eichung.

Ausgebildet für den eigenen Bedarf

Zwei Auszubildende werden pro Lehrjahr eingestellt, Zukunft ist kein Zufall bei Brabender. Ausgebildet wird für den eigenen Bedarf, die Übernahme nach der Lehre ist der Regelfall.

Ebenso lange Betriebszugehörigkeit. 40 Jahre Brabender werde nicht selten gefeiert, sagt Schönebeck, selbst schon seit nahezu 27 Jahren im Unternehmen: „Auf Zusammenhalt wird hier Wert gelegt.“ Und auf Kommunikation zwischen Entwicklung, Produktion und Vertrieb: „Bei uns wird miteinander geredet – und nicht nur am Telefon.“ Kurze Wege machen es möglich.

Dass die Kinder von Mitarbeitern ebenfalls bei Brabender anfangen, ist keine Seltenheit. Konsequenterweise öffnet sich das Unternehmen regelmäßig für die Familien der Angehörigen, so auch heute. Beim „Family Day“ gibt’s Betriebsführungen, und die Leistungsfähigkeit von Brabender-Geräten wird praktisch unter Beweis gestellt: durch Produktion von Flips und Weingummi.