Duisburg. . Bubble-Tea heißt das neue Getränk, dass sich auf Schulhöfen und in Büroetagen verbreitet. Die Mischung aus Tee, Aromastoffen und kleinen Bubbles, also geschmacksintensiven Perlen, gibt es heiß oder kalt und soll sogar gesund sein.
Die Shops heißen Mr. Bubble oder Bobatime, von außen sind sie grün-pink-bunt, über die Theke werden Getränke-Becher gereicht. Was bonbonsüß und künstlich wirkt, soll total gesund sein und ist ein Gegenpol zum Cafe to go: Bubble-Tea. Seit dem Winter haben in der Innenstadt und in Neudorf bereits vier Läden eröffnet. In den Schulen sind die Tees total angesagt.
Aber auch Büromenschen nutzen die warm oder kalt zu genießenden Tee-Variationen für im Schnitt drei Euro pro halbem Liter. Die Besonderheit: Es ist nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Kauen. Zwei verschiedene Sorten Kügelchen können in die Getränke gerührt werden, die aus Wasser, Teepulver, Aromastoffen und Rohrzucker bestehen. Bei manchen Sorten kommt auch Milchpulver dazu.
Ein beliebtes Dessert
Bei Bobatime auf der Königstraße ist einer der Verkaufshits White Choco Dew, eine Mischung aus Schwarztee, Milch und Weiße-Schokolade-Geschmack. Hinzu kommen selbst gekochte Tapioka-Perlen, etwa in der Geschmacksrichtung Caramel. Sie sind etwas größer als Erbsen, etwas weicher als Gummibärchen - und machen aus dem Getränk fast schon eine Zwischenmahlzeit.
„In Asien sind die Perlen ein beliebtes Dessert“, weiß Mylinh Thieu, die das Geschäft mit ihrem Mann betreibt. Die Tapioka-Perlen sind aus Maniok-Mehl, „sie sind sehr nahrhaft und haben viele Vitamine und Eisen“. Die Fruchtsirupe und Aromen seien ohne Konservierungsstoffe, der Tee habe Bioqualität. „Was wir unseren drei Kindern geben, geben wir auch unseren Kunden“, sagt Thieu. „Dabei schreckt das die Jugendlichen eher ab, die wollen kein Öko sein“, hat sie beobachtet.
Großer Spaßfaktor
Favorit bei Schülern ist aktuell der Tropical Rain Forest, eine Mischung aus Matcha-Grüntee, Mango-, Maracuja- und Pfirsich-Geschmack. Darin versinken die vor allem in Deutschland beliebten Fruchtbällchen, ein Gruß aus der Molekularküche. Sie sind aus Stärke und mit Fruchtkonzentrat gefüllt. Im Mund flutschen sie weg, man muss sie regelrecht fangen, um sie zum Zerplatzen zu bringen. Es ist wohl auch der Spaßfaktor, der die Teevariationen zum angesagten Kultgetränk macht. Die Tees muss man durch extra dicke Strohhalme trinken, damit die Bubbles durchpassen.
Mylinh Thieu und ihr Mann setzen auf Langfristigkeit, expandieren bald. An der Claubergstraße eröffnen sie ein - also kein Café, sondern eher ein Tee mit Sitzgelegenheiten, kleinen Snacks. Und den Bubbles, die nur in Deutschland so heißen. Der Rest der Welt nennt sie Boba.