Duisburg. .
Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen. Gemeinsames Kochen erhält und fördert die Gemeinschaft. Zum Beispiel beim „Singlekochkurs“ des Evangelischen Familienbildungswerks. Man könnte auch jeden anderen Kochkurs nehmen: Es gibt welche nur für Männer, nur für junge Leute, nur für arabische Küche oder vietnamesische Spezialitäten. Da ist der Geschmack entscheidend.
Antje Knüttel leitet den Kochkurs für Singles. Die Motivation, am Kurs teilzunehmen, ist für alle unterschiedlich. Dem einen geht es um die Kochkenntnisse, der anderen darum, die Gemeinschaft zu genießen, wieder anderen darum, auch mal „mit Plan“ zu kochen, anstatt Kühl- und Vorratsschrank danach durchzusehen, was heute mal auf dem Speiseplan stehen könnte.
„Kleine Portionen kann man auch für mehrere Tage kochen. Gute Vorbereitung ist alles“, erklärt Ökotrophologin Antje Knüttel. Für den ersten Abend hat sie den Speiseplan zusammengestellt: Ein Fünf-Gänge-Menü, das sie nach einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer präsentiert.
Die Vorspeise: Schaumsüppchen von der Petersilienwurzel, dazu Garnelenspieße. „Die Garnelen kann man aber auch einfach in die Suppe werfen, wenn einem die Zubereitung der Spieße zu lange dauert.“
Der Zwischengang: Zucchini-Schiffchen mit einer Füllung aus gekochtem Schinken, Tomaten und Zwiebeln. „Das kann man auch für eine Person machen.“ In diesem Fall wird aber für acht Personen gekocht, obwohl es zwölf Teilnehmer gibt. „Meiner Erfahrung nach, sind am Ende trotzdem alle satt, weil jeder von jedem etwas essen wird.“
Der Hauptgang (gratinierter Spargel italienischer Art) soll ein Hingucker werden und „ist gut geeignet, wenn man Gäste erwartet“, erklärt Antje Knüttel den Teilnehmern, die gar nicht alle Singles sind, sondern auch mal einfach nur den Partner entlasten oder selber kochen wollen, weil es Spaß macht.
Zweierlei Nachspeisen werden an diesem Abend noch zubereitet: Rote Grütze mit Vanillesoße ist „einfach und gut“, schnell auf den Tisch zu bringen und hat den Vorteil, auch in kleinen Portion herstellbar zu sein. Anders kommt der Käsekuchen daher, der in der Herstellung die meiste (Back-) Zeit in Anspruch nehmen wird. Doch der kann im Ofen fertig backen, wenn der Teig vorgebacken und nach zehn Minuten mit der Creme bestrichen worden ist. In der Zwischenzeit kann schon fürstlich getafelt werden.
Doch bevor es in kleinen Gruppen an die Zubereitung des Fünf-Gänge-Menüs geht spendiert Antje Knüttel ein Gläschen Sekt für alle, die mögen. Dann geht es an die Töpfe.
Neben den Rezepten, für deren Zutaten jeder Teilnehmer neben der Kurs-Gebühr jeweils noch einmal sechs Euro bezahlen muss, gibt es Kochtipps kostenlos: „Wenn der Geschmack einer Zutat möglichst erhalten bleiben soll, kommt sie ins kochende Wasser, soll er reduziert werden, kommt sie ins kalte Wasser.“
Eine Stunde wird geschnippelt, gekocht, geklönt – und am Ende wartet der Abwasch.