„Die Umsätze im Einzelhandel in 2011 sind besser ausgefallen, als dies von vielen unserer Kollegen erwartet wurde.“ Das erklärte Alfred Walzer, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Niederrhein, gestern.
Die Zahl der Unternehmen, die zumindest das Vorjahresergebnis (2010) erreichten oder ein leichtes Umsatzplus erzielen konnten, lag bei über 74 %. Dieses Ergebnis zeige, dass das Konsumklima anhaltend hoch war. „Im Jahresverlauf zeigte sich ein stabiles Konsumklima und das befriedigende Weihnachtsgeschäft hat mit zu diesem erfreulichen Jahresergebnis beigetragen“, blickte der Händlerverband zurück. 25,8 % der aktuell befragten Unternehmen hatten allerdings einen Umsatzrückgang beklagt.
Die Aussichten für 2012 bewertet der Handel als „nicht schlecht“. Niedrige Zinsen veranlassten manchen Bürger, Anschaffungen in mittel- und langfristigen Konsumgütern zu planen, so Walzer-Stellvertreter Dr. Ulrich Kleier. Dazu zählten beispielsweise Einrichtungsgegenstände, Elektronikartikel aber auch Textilien, Spielwaren oder Hausratsartikel.
Kritik an geplantem Outlet Center
Zu den Erwartungen des Handels, so Walzer, gehöre aber auch, „dass das verfügbare Einkommen nicht durch weitere Steuern und kommunale Abgaben abgeschöpft wird“. Nur wenn das verfügbare Einkommen steige, könnte es dem Konsum zugeführt werden und die Binnennachfrage steigern. Auch die extrem hohen Energiekosten belasteten Konsumenten und Unternehmen gleichermaßen und verringerten das verfügbare Einkommen.
Sorge bereitet dem Einzelhandel nach wie vor die absehbare Zunahme von Handelsflächen, etwa durch die geplanten Möbelzentren. „Die Zahl der Einwohner und damit der Kaufkraft ist in der Region deutlich gesunken und wird leider weiter sinken“, warnt Walzer, sagt aber auch, dass man die Entwicklungen nicht grundsätzlich ablehne: „Wir werden einer Ansiedlung allerdings nicht zustimmen, die ein Mehr an zentrenrelevanten Sortimenten vorsieht und damit die Innenstadt oder Teile der Stadtteilzentren schwächt“, so Walzer. In der Kritik bleibt auch das Outlet Center , das geeignet sei, Innenstadt wie Stadtteilzentren zu schädigen.
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