Duisburg. .

Die Ratsfraktion der Linken stimmt einstimmig für die Outlet-Pläne in Duisburg-Hamborn, die Parteiführung äußert sich kritisch, nachdem Mieter gegen den Abriss von 2400 Wohnungen auf die Barrikaden gingen und nun melden sich Rats- und Hamborner Bezirksfraktion sowie Hamborner Ortsverband der Linken zu Wort – und zwar pro Outlet-Center.

„Eine Tabuisierung von Wohnraumabriss ist nicht nachvollziehbar und perspektivlos“, erklärten am Wochenende Hermann Dierkes, Herbert Fürmann und Charlotte Weyers. Duisburg als „überschuldete und von hoher Erwerbslosigkeit geprägte Stadt“, so die Linken-Politiker aus dem Norden der Stadt, bräuchten „nichts dringender als neue Erwerbsarbeitsplätze, mehr Gewerbesteuereinnahmen und wirtschaftliche Belebung“.

Was passiert mit der Rhein-Ruhr-Halle?

Ganz konkret müsse auch weiterhin die Frage beantwortet werden, was mit der stillgelegten Rhein-Ruhr-Halle – „ein energetisches und asbestverseuchtes Fossil der frühen siebziger Jahre“ – und der Stadtbad-Ruine werden soll, wenn der FOC-Investor sie nicht auf seine Kosten umbaue und nutze. Ebenso stünde in den Sternen, wie der geplante Neubau einer Ersatzhalle finanziert werden soll ohne das Geld aus dem Verkauf städtischer Grundstücke an den Investor.

Menschenkette am Zinkhüttenplatz

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„Drohender Wohnungsverlust für ein Großvorhaben ist ohne jeden Zweifel nicht lustig“, schreiben die drei Linken weiter. Man nehme die Sorgen vieler – gerade älterer Mieter – ernst und sei bestrebt, „zu einer fairen Lösung beizutragen“, stehe aber zu der Outlet-Entscheidung: „Kommunalpolitik, die jeglichen Siedlungsbestand und jeden Straßenzug für tabu erklärt, um Industrie- oder Gewerbeansiedlungen zu verhindern, ist zum Scheitern verurteilt.“