Duisburg. Verkaufsoffene Sonntage sind fast durchweg mit traditionsreichen Veranstaltungen und Stadtteil- oder City-Festen verbunden, hinter denen auch viel ehrenamtliches Engagement steckt, sagt der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, Wilhelm Bommann.
Was würden Sie sagen, wenn Duisburgs Rat auch keine verkaufsoffenen Sonntage zulassen würde wie es jetzt Bochum beschloss?
Wilhelm Bommann: Ich gehe davon aus, dass der Rat so einen Beschluss wie in Bochum nicht fassen würde. Das wäre ein Schlag ins Gesicht von 22 Werbegemeinschaften. Und man müsste das der einen Million Menschen erklären, die zu den Festen und verkaufsoffenen Sonntagen kommen. Wir liegen mit unseren Antrag von 18 Sonntagen in diesem Jahr im gesetzlichen Rahmen.
Warum sind die verkaufsoffenen Sonntag für Sie so wichtig?
Bommann: Die verkaufsoffenen Tage sind fast durchweg mit traditionsreichen Veranstaltungen und Stadtteil- oder City-Festen verbunden, hinter denen auch viel ehrenamtliches Engagement steckt. Sie bedeuten auch Identifikation mit den Stadtteilen und sind in erster Linie Imageveranstaltungen. Da ist der Umsatz am Sonntag eher zweitrangig. Wichtig sind vielmehr die Folgeumsätze.
Aber was ist mit den freien Sonntag, den Kirchen und Gewerkschaften fordern?
Bommann: Die verkaufsoffenen Sonntage liegen alle extra jenseits der Gotttesdienstzeiten. Die beginnen um 10 oder 11 Uhr, die verkaufsoffenen Sonntage erst um 13 Uhr. Man kann also auch beides miteinander verbinden. In den mitbestimmten Häusern müssen auch die Betriebsräte zustimmen. Und überall sind die Dienste freiwillig. Dafür heben viele Mitarbeiter die Finger. Weil die Geschäfte voll sind und es oft auch Sondervergütungen gibt.