Duisburg. .

Mit vier Vorstellungen an vier Tagen ist „Kaas & Kappes“ zwar kein „großes“ Festival. Aber: „Es ist ein wichtiges Festival, weil über den Autorenwettbewerb viel Material für die tägliche Arbeit gewonnen wird“, sagt Helle Hensen vom gastgebenden Reibekuchen-Theater. Die 14. Ausgabe des Niederländisch-Deutschen Jugendtheaterfestivals läuft vom 23. bis 26. Februar im Komma in Rheinhausen.

Ein „großer Wurf über alle Themen der Welt“ – Liebe, Tod, Zirkus und Politik – ist das Programm. Zum Auftakt geht es am Donnerstag, 23. Februar, um 11.15 Uhr um die Liebe. Ein Ensemble aus dem belgischen Hasselt zeigt „Nestel“ als Deutschland-Premiere. In dem Zwei-Personen-Stück für Zuschauer ab acht Jahren geht es um einen alternden Radrennfahrer, der keine Rennen mehr fahren kann. Aber er macht weiter – mit einem Spielzeugfahrrad. Seine Frau hilft ihm, diese Rennen zu meistern, als Team sind sie siegreich.

„Zigeunerboxer“ - Ein Stück für Kinder

Mit „Für ewig und hundertmillionen Tage“ von Theo Franz hat das Reibekuchen-Theater das Stück des Wettbewerbsgewinners 2011 inszeniert. Es handelt von Freundschaft, Krankheit und Tod, ist dabei aber nicht düster und richtet sich an Zuschauer ab sechs Jahren. Zu sehen am 24. Februar um 11 Uhr.

Für Jugendliche ist „Zigeunerboxer“ von Rike Reiniger, das am 25. Februar um 15 Uhr – nach der Verleihung des mit 300 Euro dotieren Jugendautorenpreises „Lampenfieber“ – als Gastspiel des Badischen Staatstheaters Karlsruhe zu sehen ist. Eine bewegende Biografie, die zur Zeit auch verfilmt wird. Der ehemalige Boxer Hans erinnert sich an seinen Jugendfreund Ruki, der ebenfalls boxt und nach Berlin zieht, um Profi zu werden. 1933 gewinnt er die Deutsche Meisterschaft, die ihm aberkannt wird. Die Begründung: Der Zigeuner habe undeutsch gekämpft. 1944 begegnen sich Ruki und Hans im KZ wieder.

In den Zirkus führt dann zum Abschluss am 26. Februar das Stück „Circus Santa Sangre“, das um 15 Uhr beginnt. Das Publikum (ab sechs) erlebt die Proben von Zirkusartisten für eine neue Vorstellung.

„Wir lesen blind, wissen also nicht, wer die Texte geschrieben hat“

Gegen 16.15 Uhr wird dann der mit 7500 Euro dotierte Autorenpreis vergeben. Bis dahin hat sich die vierköpfige, zweisprachige Jury durch einen meterhohen Papierstapel gelesen. 117 Texte aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, der Schweiz und erstmals auch Luxemburg wurden eingereicht – von Anfängern, aber auch renommierten Autoren. „Wir lesen blind, wissen also nicht, wer die Texte geschrieben hat“, sagt Renate Frisch, Regisseurin und Mitbegründerin des Reibekuchen-Theaters. So gibt es Erstlingserfolge, es siegt aber auch gelernte Qualität.

„Kaas & Kappes“-Preisträger werden jedenfalls gespielt. Das Stück „Ox und Esel“ von Norbert Ebel als einem der ersten Gewinner hat bereits Bühnen in zehn Ländern erobert.

Karten für die Festival-Stücke kosten zwischen 2 und 3,50 sowie 4 und 8 Euro. Karten und Informationen unter 0203/283 8485, www.reibekuchentheater.de.