Duisburg. . Neben Stücken renommierter Bühnen sind bei den 34. Duisburger Akzenten auch Produktionen freier Theatermacher zu sehen - allein sieben Uraufführungen. Weil im Haushaltskonsolidierungskonzept für 2013 keine städtischen Zuschüsse für Festivals mehr vorgesehen sind, könnten es die letzten Akzente sein.

Die historische Würdigung Gerhard Mercators übernimmt das Kultur- und Stadthistorische Museum, das mit der Eröffnung seiner neu gestalten Mercator-Schatzkammer am 2. Dezember den Schlusspunkt unters Mercator-Jahr setzt. Die vorläufige Eröffnung am 4. März wird „Richtfest“ genannt.

Während die Theaterstücke renommierter Bühnen beim Akzente-Theatertreffen am König-Heinrich-Platz gezeigt werden, spielen die „kleinen“ Produktionen freier Theatermacher in einem Flügel des ehemaligen Berufskollegs am Burgplatz. Sieben Uraufführungen entstehen eigens für diesen Ort.

Mädchen in der Streichholzfabrik

Bereits bei den Akzenten im Kulturhauptstadtjahr haben Jennifer Whigham und Jens Kerbel mit der Adaption von Ari Kaurismäkis „Mädchen in der Streichholzfabrik“ in einem Garagenhof in Ruhrort Zeichen gesetzt. Diesmal wagen sie sich an den wunderbaren Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit“ (3. März) von Sten Nadolny, in dem der Seefahrer John Franklin gegen den Strom der Zeit reist.

Die Duisburger Schauspielerin Friederike Schmahl und der Rezitator Joachim Henn setzen sich unter dem Titel „Zwischen Gott und der See“ mit Gerhard Mercator auseinander (5. März) – nach dem Roman von John Vermeulen. Johannes Lepper, der als Ex-Intendant in Oberhausen bei den Akzenten 2010 auf dem Museumsschiff Oskar Huber zum König-Lear-Thema gearbeitet hat, nimmt sich diesmal den „Atlas der abgelegenen Inseln“ von Judith Schalansky vor: Die Theater-Installation „3rd floor/mercator“ ist ab 7. März zu sehen.

Kein Plan

Das Theaterkollektiv Kamchatka aus Barcelona verlegt seinen „Habitaculum“ (Wohnsitz) ab 8. März ins Mercator-Quartier und zeigt Szenen zum Thema Migration – ohne Worte, nur mit Gesten.

Theatermacherin Barbara Wachendorff untersucht in „Kein Plan“ (9. März) Fragen der Orientierung – zwischen Himmel und Erde, aber auch im sozialen Netzwerk. Anja Schöne und Thorsten Töpp bringen am 10. März das Tanztheater-Stück „Das Leben in der Tasche“ heraus.

Nachdem im Haushaltskonsolidierungskonzept für 2013 keinerlei städtische Zuschüsse für Festivals mehr vorgesehen sind, könnten es die letzten Akzente sein. Auf rund 400.000 Euro belaufen sich 2012 die Gesamtkosten für die Stadt. Akzente-Koordinator Olaf Reifegerste wirft die Frage auf, welche Rolle die Kultur noch im Duisburger Koordinatensystem spielt. Hauptsponsoren sind die Sparkasse, die Stadtwerke und Haniel.