"Nachtigall" an der Rheinoper in Duisburg - Vom Zauber des Gesangs
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Duisburg. .
Nach dem Abenteuer mit Robin Hood und der märchenhaften Geschichte vom gestiefelten Kater wendet sich die Rheinoper mit der „Nachtigall“ zwar wieder einem Märchen zu, aber einem ruhigen Stück über die Kraft der Musik. Mit der Vertonung des Andersen-Märchens hat Igor Strawinsky zwar keine Kinderoper komponiert, aber angesichts des bewährten Teams mit Regisseurin Svenja Tiedt, Ausstatterin Tatjana Ivschina und Choreografin Amelie Jalowy darf man zuversichtlich sein, dass Kinder (und Erwachsene) ihre Freude haben werden. Premiere ist am Freitag, 3. Februar, um 11.30 Uhr im Theater am König-Heinrich-Platz.
Erzählt wird eine Geschichte, die in der Natur und am Hof des Kaisers von China spielt. Der hat erfahren, dass es im Wald hinter seinem großen Garten einen Vogel gibt, der so wunderschön singen kann, dass dahinter die ganze Pracht seines Palastes verblasst. So befiehlt der Kaiser, die Nachtigall an den Hof zu holen. Nach langer Suche gelingt das, und auch der Kaiser ist von ihrem Gesang hingerissen. Doch als er beschließt, die Nachtigall durch einen künstlichen Vogel zu ersetzen, herrschen Dunkelheit und Tod in seinem Reich. Niemand kann sich mehr freuen – bis die Nachtigall zurück kehrt zum sterbenden Kaiser und mit ihrem Gesang sogar den Tod besiegt.
Tänzer bringen Leben in den Wald
Eine traumhafte, poetische Geschichte über die Wirkung der Musik und die Schönheit und heilende Kraft des Gesangs, die allerdings nicht viel „Action“ auf die Bühne bringt. „Ich finde es ganz toll, den Effekt der Musik auf Menschen spürbar zu machen.“ Die Geschichte führe in eine Traumwelt – zunächst in den Wald, dann nicht an einen Hof mit einem Palast aus Porzellan wie bei Andersen, sondern in die hektische Großstadtwelt Chinas. Sie werde erzählt in Bildern für Kinder. „Es gibt Geister und den Tod“, so Svenja Tiedt. Die würden aber nicht so böse gezeichnet wie man das vielleicht in einer Inszenierung für Erwachsene zeigen würde.
„China ist ein großes Thema“, sagt Ausstatterin Tatjana Ivschina. „Aber wir lassen Platz für Fantasie.“
Backstage in der Oper
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Nachdem Amelie Jalowy im „Gestiefelten Kater“ Kaninchen rappen ließ, bringt sie nun mit zwei Kung-Fu-Kämpfern chinesisches Flair auf die Bühne. Tänzer bringen auch Leben in den Wald.
Dieser Gegensatz von Waldesruhe und Großstadthektik spiegele die Musik Strawinskys wider: Nachdem er den 1. Akt, der im Wald spielt, komponiert hatte, vergingen Jahre, bis er den 2. und 3. Akt schrieb; inzwischen hatte er zu einer neuen, schnelleren, härteren musikalischen Sprache gefunden. Er hat die Stimmen von Menschen, Tieren und künstlichen Gegenständen vertont.
Wen-Pin Chien leitet die Duisburger Philharmoniker, im zehnköpfigen Sängerensemble ist Iulia Elena Surdu die Nachtigall, Stefan Heidemann der Kaiser und Corby Welsh der Fischer.
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