Duisburg. .

Schon bei der Programmvorstellung für die laufende Spielzeit war abzusehen: „Für ewig und hundertmillionen Tage“ ist ein Stück, das dem Ensemble des Reibekuchen-Theaters wie auf den Leib geschneidert ist. Der kindgerechte Umgang mit sensiblen Themen und die herrlich umgesetzten Charaktere überzeugten bei der Premiere im Rheinhauser Komma-Theater am Sonntag.

„Nass und Sabber, Spucke und Rotz“ – zunächst haben sie noch gut Lachen, die vier Kinder, die sich in Thomas’ Erinnerungen über seine Kusskünste amüsieren. Doch schon bald merken die Freunde, dass mit einem von ihnen etwas nicht stimmt: Kesselmann blutet, er ist krank, obwohl er sich nicht krank fühlt, „nur ein bisschen müde“.

Schwierige Zeit

Trotzdem, er wird bald ins Krankenhaus gehen müssen. Erstmals begegnen die jungen Charaktere dem Abschied, eine schwierige Situation für die vier. Mit naivem Humor, aber auch der nötigen Ernsthaftigkeit setzen sie sich mit Kesselmanns Krankheit auseinander, spielen Hochzeit und Beerdigung. So schütteln sie Kesselmann zum Abschied die Hand und winken, bevor er sich ins Grab legt. Im Mittelpunkt steht für die vier stets ihre enge Freundschaft, mit der sie die schwierige Zeit gemeinsam durchstehen.

Das Stück des Niederländers Theo Fransz erhielt 2011 den Autorenpreis des „Kaas & Kappes“-Festivals. Regisseur Rob Vriens, damals Jury-Mitglied, lässt das Reibekuchentheater punktgenau in die Rollen schlüpfen. Der nachdenkliche Thomas (Martin Müllerhöltgen), die pflichtbewusste Käthe (Renate Frisch, „Meine Mama sagt immer...“), der kranke Kesselmann (Manfred Lemmen) und Julia, die ständig eingeschnappte Quenglerin (herrlich: Anja Klein) – es passt.