Duisburg. .

Vier Stücke, zwei Preise: Das Niederländisch-Deutsche Kinder- und Jugendtheaterfestival „Kaas & Kappes“ bildet einen Höhepunkt im „Spielkorb“-Programm des Theaters, wie Schauspielleiter Michael Steindl am Montag sagte. Und der mit 7500 Euro dotierte Autorenpreis genieße großes Ansehen. Allerdings nicht so sehr wegen des Preisgelds, das meist auf mehrere Autoren verteilt wird, sondern weil preisgekrönte Stücke gute Chancen haben, auf die Kinder- und Jugendtheaterbühnen zu kommen, wie Festival-Programmchef Helmuth Hensen erläutert. Knapp 100 Stücke von professionellen Autoren aus den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden zur 13. Ausgabe eingereicht, die Jury aus zwei niederländischen und zwei deutschen (Kinder-)Theatermachern liest noch.

Und dann gibt es da noch den Jugendautorenpreis „Lampenfieber“, der 2011 zum 5. Mal verliehen wird und den Nachwuchs fördern soll.

Theater für ganz Kleine

Das kleine Festival, das komplett im Komma-Theater in Rheinhausen läuft, startet mit Stücken fürs ganz kleine Publikum. Das Theater Katerland aus Winterthur zeigt am Donnerstag, 24. Februar, um 11 und 15 Uhr „Hallo?“ für Kinder ab drei Jahren. Es handelt von Dutz, der eine Abenteuerreise zu den Dingen und den Sinnen unternimmt. Die Mischung aus Mensch und Teddybär unternimmt seine ersten mutigen Schritte in eine unbekannte Welt: Ein riesiger Schrank auf einer grünen Wiese zieht ihn unwiderstehlich an.

Sogar schon Zuschauer ab zwei Jahren sind willkommen zu „Moestuin“, einem Stück des Danstheater AYA aus Amsterdam. Anne-Beth Schuurmans hat diese Vorstellung für zwei Tänzerinnen entwickelt: Die eine pflanzt einen Samen in die Erde und gibt ihm einen Wunsch mit. Die andere wächst aus dem Samen und hat große Pläne. Gemeinsam beginnen sie die Entdeckungsreise namens Leben.

Stücke von jungen Autoren

Nach der Verleihung des Jugendautorenpreises am Samstag, 26. Februar, um 14 Uhr öffnet sich um 15 Uhr der Vorhang für „Traumjobs“ von John von Düffel in einer Kölner Produktion. Der Berufsberater Carlo Destra berichtet den Zuschauern (ab 15 Jahren) von seinen Erfahrungen mit der Camorra in Neapel. Sein Vater wollte diesen Mafia-Strukturen seiner Heimatstadt entkommen, doch konnte er nicht einmal seinen Sohn davor bewahren. Der hat sich selbst daraus befreit. „Es geht um den aufrechten Gang“, sagt Hensen.

Fressen und gefressen werden: Davon handelt das Stück „Die Belagerung“ von Martin Baltscheid, das das Theaterhaus-Ensemble Frankfurt am 27. Februar um 15 Uhr für Zuschauer ab zehn Jahren zeigt. Die Situation: Im Winter 1927 in Sibirien hungern die Wölfe in den Wäldern und die Menschen in den Dörfern. Ungewöhnlich: Sowohl Menschen als auch Wölfe können sprechen.

Mit der Verleihung des 13. Niederländisch-Deutschen Autorenpreises geht das kleine Festival am Sonntag, 27. Februar, um 16 Uhr im Komma-Theater an der Schwarzenberger Straße 147 in Rheinhausen zu Ende. Karten und Info unter 0203/283 84 85, www.reibekuchentheater.de.