Rheinhausen. . Eine Eigenproduktion des Reibekuchen-Theaters zeigt Charles Lindberghs historischen Atlantikflug als Kinder-Theaterstück.
Über 5000 Kilometer, 33-einhalb Stunden in völliger Einsamkeit – so war der erste Non-Stopp-Flug von New York nach Paris über den Atlantik, den Charles Lindbergh unternommen hatte. Dieses Ereignis hat das Reibekuchentheater in ein knapp 60-minütiges Stück für Kinder ab sechs Jahren transferiert. Unter dem Namen „Der Tag, an dem die Welt zur Briefmarke wurde“ war das Werk mit Martin Müllerhöltgen als Lindbergh und Helle Hensen als Erzähler im Rheinhauser „Kom’ma“-Theater zu sehen.
Die zwei Schauspieler sorgten dafür, dass die Geschichte um den langen Flug und seine Vorbereitungen sehr unterhaltsam und kurzweilig war. Vor allem war sie auch für die jungen Zuschauer, die im „Kom’ma“ traditionell in den ersten Reihen Platz nehmen dürfen, verständlich. Dabei mussten sie trotz der wechselnden Schauplätze, die der Pilot bei seinem Flug besuchte, nicht ständig das große Bühnenbild umändern. Es wurde vielmehr an die Phantasie appelliert. Eine große Karte im Hintergrund zeigte den Weg über den Atlantik. Dazu gab es mehrere Kisten in den verschiedene Miniszenen zu sehen waren.
Appelle an die Phantasie
Mit viel Liebe zum Detail waren so die Flugzeugfabrik, in der Lindberghs Maschine „Spirit of St. Louis“ gebaut wurde, der Flugplatz, das Meer und sogar Paris mit einem Mini-Eiffelturm entstanden. Die wurden von Regisseurin Renate Frisch erbaut. Je nachdem, wo sich der Flieger gerade befand, richtete Helle Hensen den Ort im kleinen Koffer zurecht. So war es auch mit seinen Rollen: Mal war er Erzähler, mal Mechaniker, mal Bankier.
Nur das Cockpit hatte Originalgröße. Immerhin musste Müllerhöltgen alias Lindbergh darin auch Platz finden und den Flug über den Atlantik, der am 20. Mai 1927 begann, überstehen. Gerade in der Nacht fiel dem Piloten das besonders schwer. Erst als der Tag wieder begann, wurde er zunehmend fröhlicher. Über Land fiel ihm vor allem auf, dass „die Welt so klein ist, als ob sie auf eine Briefmarke passt“.
Mit ihrem Stück wollten die drei Macher dem jungen Publikum zeigen, was man trotz Unkenrufen mit genügend Willen alles erreichen kann. „Dazu erfahren die Kinder auch noch etwas über historische Ereignisse“, erzählt Müllerhöltgen.