Duisburg. Einige Tiere leben schon jahrelang im Duisburger Tierheim – weil sie kaum vermittelbar sind. Welche Tiere kein neues Zuhause finden.

„Da ist schon der etwas zackigere dabei“, sagt Alex Schepermann, die zweite Vorsitzende des Duisburger Tierschutzzentrums, das das Duisburger Tierheim betreibt. Schepermann spricht über schwer vermittelbare, vielleicht sogar unvermittelbare, Tiere, die in Duisburg-Neuenkamp zuhause sind, weil sie keine neuen Besitzer finden. „Etwas zackig“ ist dabei ein Euphemismus – aber ein gut gemeinter.

Dass Tiere lange im Tierheim leben, erklärt Alex Schepermann, kann unterschiedliche Gründe haben. Bei manchen ist die schlechte Erziehung durch ihre Vorbesitzer schuld, andere gehen wegen Äußerlichkeiten unter. So vielfältig wie die Tiere selbst sind oft auch die Gründe ihres Aufenthalts im Tierheim – doch in den meisten Fällen sind Konflikte mit ihren Vorbesitzern der Grund für ihren unfreiwilligen Wohnortwechsel gewesen.

Für Aaron ist das Duisburger Tierheim seit fünf Jahren sein Zuhause

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Bei Schäferhund Aaron sind es sein wildes Wesen und eine gewisse Unberechenbarkeit, die das Tier zu einem Dauergast im Tierheim machen. Geboren im Juni 2013, kam Aaron 2017 ins Tierheim, weil er seinen Vorbesitzer gebissen hatte. Seit fünf Jahren lebt der Schäferhund also in Neuenkamp, und sollte er jemals adoptiert werden, kommt auf seinen Besitzer eine Menge Arbeit zu.

Denn Aaron ist per Gesetz ein „gefährlicher Hund“ und damit Maulkorb- und Leinen-pflichtig. Ein bestandener Verhaltenstest kann ihn von diesem Siegel befreien, doch das ist eine große Herausforderung. „An Diskussionen kommt man nicht vorbei“, formuliert Schepermann vorsichtig, und meint damit, dass Aaron durchaus zubeißen kann.

Duisburger Tierheimhund braucht Beschäftigung – körperlich und geistig

Erfahrung mit „schwierigen Hunden“ sei deshalb eine Voraussetzung, Vorsichtsmaßnahmen wie ein Maulkorb empfehlenswert. Auch auf sein Futter sei Aaron sehr bedacht, „sein Futter ist seins“, erklärt Schepermann. Dafür sei Aaron aber auch sehr loyal und stehe stets zu „seinem Menschen“.

Cleveres Kerlchen: Aaron aus dem Duisburger Tierheim hat so seine Problemchen – auf seinen Namen hört er allerdings ganz hervorragend.
Cleveres Kerlchen: Aaron aus dem Duisburger Tierheim hat so seine Problemchen – auf seinen Namen hört er allerdings ganz hervorragend. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Dass das Drumherum stimmt, ist für Aarons potenziellen Besitzer auch nicht unerheblich. „Er sollte in einem ruhigen Umfeld leben, also zum Beispiel nicht in einem Mehrfamilienhaus“, rät Schepermann. Ein großer, gut gesicherter Garten sei ideal – und eine Menge Beschäftigung, körperlich wie geistig. Als Beispiel schlägt Alex Schepermann Mantrailing vor, bei dem der Hund die Spur eines Menschen verfolgt.

Aaron ist nicht der einzige Dauergast im Duisburger Tierheim

Bei all seinen Problemen besticht Aaron trotzdem mit seiner lebendigen Art. Als Alex Schepermann den Rüden aus dem Zwinger holt und auf den Hof des Tierheims führt, tobt der Schäferhund wie befreit über den Asphalt. „Er ist aber schon sehr auf bestimmte Menschen fixiert“, sagt die Vorsitzende, eine davon sei sie selbst. Auf seinen Namen hört Aaron jedenfalls ganz genau, egal aus welchem Mund er kommt. Auch die Grundkommandos hat der Schäferhund auf dem Kasten, stubenrein ist er obendrauf auch noch. Mit anderen Hunden allerdings kommt der Tierheim-Veteran nicht gut klar.

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Tiere wie Aaron gibt es im Duisburger Tierheim einige, bei den Hunden fallen Alex Schepermann spontan noch Ricky, ein Entlebucher-Sennenhund-Mix, und Harro ein. Der Mischling ist ein echter Pechvogel. Schon zwei Mal wurde er vermittelt, zwei Mal kam er zurück. Erst wurde seine neue Besitzerin schwer krank, bei der zweiten Adoption wurde Harro seine Devise „Angriff ist die beste Verteidigung“ zum Verhängnis.

Doch auch bei den Katzen gibt es einige Kandidaten, die schon länger im Tierheim leben. Bei allem Respekt vor der anspruchs- und ehrenvollen Aufgabe, die die Menschen im Tierheim Tag für Tag bewältigen: Je länger die Tiere im Tierheim bleiben, desto schwieriger wird es, sie zu vermitteln.

>> MEHR ÜBER DAS DUISBURGER TIERHEIM UND SEINE BEWOHNER

  • Im Internet präsentiert sich das Duisburger Tierheim mit all seinen Facetten. Unter tierheimduisburg.de werden zum Beispiel auch Duisburger fündig, die vielleicht kein eigenes Tier adoptieren wollen, aber als Hundeausführer oder Katzenstreichler helfen möchten.
  • Auf der Internetseite gibt es außerdem detaillierte Auflistungen zu allen Tieren, die das Tierheim gerade ihr Zuhause nennen. Wer eines der Tiere bei sich aufnehmen möchte, findet dort auch alle nötigen Informationen.
  • Wer einem der Tiere ein neues Zuhause geben möchte, sendet bitte einen ausgefüllten Interessentenfragebogen, der auf www.tierheimduisburg.de als Download zur Verfügung steht, an das Tierheim – entweder per E-Mail an info@duisburger-tierheim.de oder per ausreichend frankierter Post an: Tierschutzzentrum Duisburg e. V., Städtisches Tierheim Duisburg, Lehmstraße 12, 47059 Duisburg.