Duisburg. 2657 Duisburger Schüler sind auch während des Distanzunterrichts an der Schule: In Notgruppen bekommen sie die benötigte Unterstützung.
An den Duisburger Schulen läuft der Unterricht seit dem Ende der Osterferien pandemiebedingt im Distanzunterricht. Damit rückt das Thema Notbetreuung wieder in den Fokus.
Nach Angaben der Stadt befinden sich aktuell rund 2091 Schülerinnen und Schüler an Grundschulen, 130 Schüler an Förderschulen sowie rund 436 Schüler an weiterführenden Schulen in der Notbetreuung. Dabei sind rund 2930 Betreuungskräfte an den Schulen im Einsatz.
Das sind deutlich mehr Kinder mit Hilfebedarf, als während der letzten Distanzunterrichtsphase im Januar/Februar. Damals waren zu Spitzenzeiten insgesamt 327 Notgruppen mit 1791 Schülern belegt,
Durch die Weiterführung der Notgruppen auch während des Wechselunterrichts stieg die Zahl der Teilnehmenden bis zu den Osterferien auf 3811 Kinder.
Duisburg: Notgruppen für Kinder ohne geeignete Technik
Die Gründe für die Nutzung des Angebots sind vielfältig: Es wird von jenen Kindern genutzt, die daheim kein Internet haben oder nicht die nötigen Gerätschaften, die in beengten Wohnverhältnissen keinen ruhigen Arbeitsplatz finden oder nicht genug Unterstützung von Eltern bekommen. Auch jene, denen es durch die lange Dauer der Pandemie und die damit verbundene Isolation nicht gut geht, werden teilweise in die Notgruppen geholt.
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Thomas Zander, Leiter der Grillo-Gesamtschule in Marxloh, hat mit seinem Kollegium die Schüler durch tägliche Videokonferenzen nach eigenen Angaben gut im Blick. Gibt es bei einem Schüler Probleme, die virtuell nicht gelöst werden können, wird ihm nach Möglichkeit die Notbetreuung angeboten.
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Taucht ein Schüler gar nicht mehr auf, setzt das eine Kette von Kontaktversuchen in Gang, bis zum Hausbesuch durch die Sozialarbeiter. Im Winter konnten so von 60 Schulschwänzern 20 sofort wieder an Bord geholt werden, bei manchen brauchte es länger. Und einige bekamen ein Bußgeldverfahren wegen Schulabsentismus.
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Für die Schüler, die vor Ort in Notgruppen betreut werden, läuft der Unterricht im Klassenverband weiter, sie beteiligen sich an den Videokonferenzen – per Kopfhörer natürlich und machen ihre Aufgaben. Aber die Betreuerinnen und Betreuer haben ein offenes Ohr, können bei technischen Problemen helfen.
Mehr Chancen zur Förderung im Wechselunterricht
Mit zunehmender Dauer wuchsen Anfang des Jahres die Notgruppen an den Schulen, bis es zu viele waren, bestätigt die didaktische Leiterin Gabi Klar von der Grillo-Gesamtschule. Der Bedarf sei jedenfalls da – und es gebe Vorteile, die sie nach Kräften nutzen, denn: „Schwächere Schüler, die in kleinen Gruppen betreut wurden, haben unheimliche Fortschritte gemacht, das ist ein positiver Nebeneffekt.“
Also bildeten sie für die Zeit des Wechselunterrichts lauter kleine Gruppen, um den Kindern besser helfen zu können. An der Gesamtschule seien unter den Schülern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf überwiegend jene mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Diese Kinder sowie weitere Schüler mit Unterstützungsbedarf aus den Klassen 5 bis 7 wurden auch an den Tagen in die Schule geholt, wenn sie wegen des Wechselunterrichts eigentlich zuhause wären. Außerschulische Partner wie das Projekt Tausche Bildung für Wohnen packen dafür mit an, erzählt Klar.
Isolation: Schüler vermissen sogar ihre Lehrer
Während des Distanzunterrichts ist das Angebot kleiner, weil die meisten Lehrer selbst im Unterricht gebunden sind. Also gibt es aktuell lediglich acht Lerngruppen mit je vier Kindern. Sobald Wechselunterricht wieder möglich ist, gebe es auch wieder Kapazitäten für mehr Gruppen.
Um ihre Schüler macht sich Klar aber auch jetzt keine Sorgen. Der digitale Entwicklungssprung im letzten Jahr sei enorm gewesen. Auch die Scheu, sich vor dem Bildschirm zu präsentieren, sei bei den meisten verschwunden.
Wie sehr die Pandemie die Kinder belastet, habe allerdings eine kleine schulinterne Umfrage gezeigt: „Es wurde deutlich, dass ihnen die sozialen Kontakte fehlen“, sagt Klar, „sie vermissen sogar die Lehrer“.