Bottrop-Kirchhellen. Der erste Bezirksvorsteher Kirchhellens ist im Alter von 79 Jahren verstorben. Parteichefin und Weggefährten würdigen seine Lebensleistung.
Winfried Fockenberg ist tot. Der erste Bezirksvorsteher Kirchhellens und ehemalige Bundestagsabgeordnete ist im Alter von 79 Jahren verstorben. Sein Engagement für die katholische Arbeitnehmerbewegung führte ihn in den Bundesvorstand von KAB und Kolping-Bewegung. Bottrops CDU-Parteichefin Anette Bunse und sein langjähriger Weggefährte Ferdi Butenweg würdigen seine Verdienste.
Winfried Fockenberg wurde 1945 geboren. Schon vor dem Abitur 1966 wurde er CDU-Mitglied. Nach dem Abitur studierte er Jura und absolvierte sein Referendariat beim Bundesvorstand der katholischen Jugend BDKJ. Schon damals engagierte er sich in der Kolpingsfamilie Kirchhellen. Die wählte ihn 1968 zu ihrem Senior, also zum Leiter der Kolpingsfamilie.
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„Hier erwarb er sich schnell den Ruf, auf Menschen zugehen zu können und zu jedem ein persönliches Verhältnis aufzubauen“, erinnert sich Ferdi Butenweg. „Deswegen war es nicht verwunderlich, dass die Kolpingsfamilie immer mehr Zulauf hatte.“
Seine Redekunst würdigt auch Bottrops CDU-Vorsitzende Anette Bunse. „Er war ein begnadeter Redner. Und er konnte zuhören und einem das Gefühl geben, dass man verstanden worden ist. Diese Hinwendung zu den Bürgern und Bürgerinnen fand schon morgens beim Brötchenkauf in der Bäckerei Kläsener statt. Er war das stets freundlich zugewandte Gesicht der CDU.“
1969 wurde Winfried Fockenberg zum Kolping-Diözesansenior im Bistum Münster und später auch zum Zentralsenior auf Bundesebene gewählt. Auch in der katholischen Arbeitnehmerbewegung machte er Karriere. Er wurde Diözesansekretär der KAB im Bistum Essen und Vorsitzender des Weltnotwerkes der KAB.
Kirchhellener Bezirksvorsteher, Bottroper Bürgermeister und Bundestagsabgeordneter
Nach der ersten kommunalen Neugliederung („Glabotki“) wählte die erste Kirchhellener Bezirksvertretung Fockenberg zum Bezirksvorsteher. Nach der Vereinigung von Bottrop und Kirchhellen wählte der Rat der Stadt ihn 1976 zum Bürgermeister. Das blieb er bis 1991. „Durch sein Engagement als Kommunalpolitiker hat er seine Nähe zu den Menschen intensiv unterstrichen“, sagt die CDU-Chefin.
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Über die CDU-Landesliste NRW zog Fockenberg bei der Wahl 1990 in den Deutschen Bundestag ein. Bei der Bonn-Berlin-Abstimmung stimmte er für den Verbleib der Bundesregierung in Bonn.
„Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag 1994 wurde es ruhiger um ihn“, erinnert sich Butenweg. „Und nach seinem Ausscheiden aus dem Rat 2004 zog er sich fast ganz aus der Öffentlichkeit zurück. Besonders seine Frohnatur wird stets von ihm in Erinnerung bleiben.“ Bottrops CDU-Chefin fügt hinzu: „Ich bin stolz auf unseren ehemaligen Bundestagsabgeordneten und seine Zugehörigkeit zum Sozialflügel in unserer Partei.“