Bottrop-Kirchhellen. In Bottrop-Kirchhellen kann man unter anderem auf Hof Umberg Erdbeeren selbst pflücken. Das kostet diese Saison aber erstmals Eintritt.
Das Selbstpflück-Erdbeerfeld vom Hof Umberg in Bottrop-Kirchhellen ist schon seit Mitte Mai geöffnet. Dabei passt der Begriff Erdbeerfeld nicht ganz. Denn statt eines klassischen Feldes, auf dem die Erdbeeren am Boden wachsen, umwirbt Jörg Umberg die Bottroper mit dem Motto „Pflücken ohne Bücken“.
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„Bei uns ist die Besonderheit, dass wir die Erdbeeren in Tunneln in Hochbeeten anbauen. Zum Pflücken muss man sich also nicht bücken, sondern kann sie ganz entspannt quasi auf Augenhöhe ernten“, sagt der Landwirt. Das komme vor allem bei den älteren Erdbeerfans sehr gut an. Und auch der Anbau der Pflanzen im Folienhaus mache das Selbstpflücken noch mal komfortabler, wetterunabhängig eben, so Umberg.
Selbstpflücker zahlen erstmals Eintritt: So kalkuliert der Bottroper Landwirt
Und noch etwas ist in diesem Jahr neu bei der Selbstpflücke auf Hof Umberg: Erstmals zahlen die Bottroper einen Eintritt, bevor sie zu den Erdbeerpflanzen kommen. „Wir haben den Eintritt eingeführt, weil es in den letzten Jahren leider immer Menschen gab, die zu uns gekommen sind, auf dem Feld massenweise Obst gegessen haben und dann ohne etwas zu kaufen wieder gegangen sind“, erklärt er. Wer nun denkt, dass er dadurch einen zusätzlichen Betrag zahlen muss, der irrt jedoch. Denn der Eintrittspreis von vier Euro wird am Ende mit dem Preis für die geernteten Erdbeeren verrechnet. Wer also für sechs Euro Erdbeeren kauft, zahlt am Ende an der Kasse nur noch zwei Euro.
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„Die Besucher haben dafür Verständnis und das Feedback ist bis jetzt nur positiv“, weiß Jörg Umberg. Denn durch das neue Eintrittssystem, das den ehrlichen Besuchern am Ende keinerlei Mehrkosten verursache, konnte er davon absehen, die Preise für die Erdbeeren aufgrund von Inflation und steigenden Ausgaben in diesem Jahr drastisch zu erhöhen. „So hilft es, die Leute, die nur zum kostenlosen Essen auf die Felder gekommen sind, abzuschrecken und die Erdbeerpreise für die ehrlichen Kunden gering zu halten.“
„Wir haben uns bewusst dafür entschieden, eine besonders aromatische Sorte in den Tunneln anzubauen“
Um acht Uhr ging es los am ersten Eröffnungstag und bereits vor dem Start der Selbstpflücke war die Schlange lang vor dem Eingang zum Folienhaus der Erdbeeren. „Die Vorfreude war bei allen groß und der Ansturm enorm“, sagt er. Denn die Bottroper wussten: Die ersten Erdbeeren sind schnell weg. Und so kam es auch. Denn bereits gegen 10.30 Uhr musste Jörg Umberg die Erdbeerernte für den Auftakttag wieder beenden, weil die reifen Früchte bereits innerhalb der ersten Stunden abgeerntet waren.
Mittlerweile sind auch die Pflanzen in den äußeren Tunneln reif und noch mehr Früchte stehen zum Ernten bereit. Gepflückt werden kann nun täglich von 8 bis 19 Uhr.
Rund 240.000 Erdbeerpflanzen wachsen in den Tunneln des riesigen Folienhauses auf Hof Umberg heran, um von den Bottropern gepflückt zu werden. „Gute vier Wochen wird es dann Erdbeeren geben. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, eine besonders aromatische Sorte in den Tunneln anzubauen, statt auf dem Feld, damit die Qualität und der Geschmack noch besser sind. Dafür ist die Sorte aber empfindlicher und natürlich auch deutlich aufwendiger für uns“, erklärt er.
Für die Bottroper ist das Selbstpflücken eine beliebte Freizeitaktivität
„Bei uns gibt es von Mitte Mai bis Mitte Oktober immer was zum selbst pflücken“, beschreibt Jörg Umberg das Konzept seines Hofes. Denn er möchte ein „kleines Selbstpflückparadies“ anbieten, wo die Menschen gerne Zeit verbringen und immer andere Früchte ernten können. Und das kommt bei den Besuchern gut an: „Wir kommen in der Saison bestimmt 20 bis 30 Mal hier hin“, erzählt Denise Knippenberg.
Die Bottroperin hatte es sich da natürlich auch nicht nehmen lassen, am Eröffnungstag der Erdbeer-Selbstpflücke mit ihrem fünfjährigen Sohn Aiden auf den Hof zu kommen. „Die Vorfreude war sehr groß. Wir lieben Erdbeeren und hier frisch geerntet schmecken sie am aller besten.“ Auch das Konzept „Pflücken ohne Bücken“ findet sie toll. „Dadurch ist die Qualität viel besser, als wenn alle Besucher auf den Pflanzen herumtrampeln. Und für meinen Rücken ist es auch gut“, sagt sie lachend.
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Das Erdbeerpflücken sei für sie und ihren Sohn schon fast eine Freizeitbeschäftigung im Sommer, sagt Denise Knippenberg. Und auch den diesjährigen Start-Erdbeerpreis von 7,50 Euro das Kilo für die frischen Erdbeeren vom Feld, findet sie für die Qualität der regionalen Früchte absolut gerechtfertigt. Zum Vergleich: Die etwa ein Pfund schwere Erdbeerschale von Hofnachbar Schmücker kostete am Mittwoch am Stand an der Martinskirche 5,30 Euro.