Bottrop. Die A42-Brücke zwischen Essen und Bottrop darf nur mit bis zu 3,5 Tonnen passiert werden. Mehr als 100 Fahrzeuge täglich sind zu schwer.
Ein Gewöhnungseffekt scheint nicht einzutreten auf der A42: Seit gut einem Monat ist die Autobahn über den Rhein-Herne-Kanal in beide Richtungen wieder freigegeben – aber nur für Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen. Die Zahl der Verstöße gegen diese Gewichtsobergrenze nimmt nicht ab.
Bis zum 28. April, genau ein Monat nach Öffnung der Autobahn in Richtung Osten, waren 3849 Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen worden, wie die Stadt Bottrop auf Nachfrage mitteilt. Dabei geht es nur um die Fahrzeuge, die von Westen aus in Richtung Dortmund fahren und auf Bottroper Stadtgebiet abgeleitet werden. Die andere Wiege- und Schrankenanlage befindet sich auf Essener Gebiet kurz vor dem Kreuz Essen-Nord.
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A42 in Bottrop: Mehr als 100 Fahrzeuge täglich verstoßen gegen Höchstgewicht
Seitdem dürften schon wieder hunderte Verstöße hinzugekommen sein, denn im Durchschnitt verstoßen täglich 130 Fahrzeuge gegen die Gewichtsgrenze. Jeder Verstoß kostet ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro. Die Stadt Bottrop nimmt so hunderttausende Euro ein. Wie kann es sein, dass trotz zahlreicher, großflächiger Hinweisschilder und viel medialer Berichterstattung immer noch nicht allen klar ist, dass sie die Brücke nicht mit mehr als 3,5 Tonnen passieren dürfen?
Eine klare Antwort darauf gibt es nicht, aber knapp die Hälfte der aus dem Verkehr gezogenen Fahrzeuge kamen aus dem Ausland, so Stadtsprecherin Jeanette Kuhn. Insgesamt gebe es Verstöße bei Fahrzeugen aller Art: Lkw, aber auch Sprinter, Wohnmobile, Pkws mit Anhänger sowie Busse. Ein Gewöhnungseffekt sei nicht eingetreten bislang.
„Wobei Sprinter oder ähnliche ein Drittel der Fahrzeuge ausmachen“, sagt Jeanette Kuhn. Dabei handelt es sich oft um Fahrzeuge, die nicht weit über der Grenze liegen, wo die Fahrer womöglich das Gewicht unterschätzen. „Fahrzeughalter sollten sich also im Klaren darüber sein, wie viel ihr Fahrzeug wiegt.“
Öffnung der A42-Auffahrt Bottrop-Süd: Verkehrsgutachten steht noch aus
Noch ungeklärt ist weiterhin die Frage, ob perspektivisch die A42-Auffahrt Bottrop-Süd in Richtung Dortmund wieder geöffnet werden kann. Aktuell ist sie gesperrt, ebenso wie die Auffahrt Essen-Nord in Richtung Duisburg. Die Wiege- und Schrankenanlagen befinden sich jeweils vor den Auffahrten.
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Die Stadt Bottrop will mit einem Verkehrsgutachten prüfen lassen, ob es möglich ist, die Wiege- und Schrankenanlage zu verschieben und so die Auffahrt in Bottrop-Süd zu ermöglichen. Dazu läuft noch eine Ausschreibung. Denn viele Autofahrer müssen weiterhin Umwege in Kauf nehmen, um auf die A42 zu gelangen. Die Autobahn Westfalen GmbH sagt, eine Öffnung sei verkehrstechnisch nicht möglich. Bleibt es dabei, könnte die Auffahrt erst nach Beendigung des Brückenneubaus geöffnet werden – also in etwa fünf Jahren.