Bottrop. Schon vor Monaten, sagt die Anwohnerin, habe sie die wilde Müllkippe in der Welheimer Mark gemeldet. Jetzt ist die Beseitigung in Sicht.

Eine Anwohnerin der Welheimer Mark ist auf höchste verärgert: Nicht weit von ihrem Wohnhaus entfernt ist eine wilde Müllkippe entstanden. Sie liegt, nicht sofort einsehbar, zwischen ein paar Bäumen am Rande eines Fußweges, der durch den Grünbereich hinter der Häuserzeile an der Straße „In der Welheimer Mark“ führt.

Aber nicht nur der Müll ärgert sie – sondern auch, dass dieser nicht weggräumt werde. Die Anwohnerin spricht von einer „Ignoranz von öffentlichen Stellen, die einen Bürger eigentlich unterstützen sollen“.

Zwischen Bäumen häufen sich Grün- und anderer Abfall

Tatsächlich ist die wilde Müllkippe im frühlingshaften Grün recht versteckt, ein Trampelpfad durchs Gras weist aufmerksamen Spaziergängern aber den Weg zu der Mulde, in der sich Grün- und anderer Abfall häufen. Darunter Holzlatten, Eimer, ein blauer und ein grüner Müllsack mit unbekanntem Inhalt, Paletten, Pflastersteine.

„Die Müllkippe wird immer größer“, ist die Einschätzung der Anwohnerin. Was einem bekannten Phänomen entsprechen würde: Wo erstmal Müll liegt, kommt schnell neuer dazu. Gerade bei Grünabfall, so die Bottroperin, seien sich viele gar keiner Schuld bewusst.

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„Ich lebe gerne hier“, sagt sie zur Welheimer Mark. Umso frustrierter sei sie angesichts des unachtamen Umgangs mit der Natur. Aber auch aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Bürokratie. Zunächst habe sie das grüne Telefon der Stadt Bottrop kontaktiert, da sei sie an den Entsorger Best verwiesen worden. Dann erfuhr sie aber, dass der Grünbereich zwischen Siedlung und Emscher, in dem die Müllkippe liegt, in Verantwortung der Emschergenossenschaft stehe. Die Best hat dies auf Nachfrage der Redaktion bestätigt.

Der Trampelpfad führt sie den Bäumen, hinter denen sich die wilke Müllkippe in der Welheimer Mark verbirgt.
Der Trampelpfad führt sie den Bäumen, hinter denen sich die wilke Müllkippe in der Welheimer Mark verbirgt. © Nina Stratmann

Die Anwohnerin kontaktierte also die Emschergenossenschaft, erzählt sie: „Nach einem persönlichen Telefonat und der Bitte, Fotos und den genauen Standort mitzuteilen, hatte ich bereits Hoffnung, dass dieses Problem zeitnah gelöst werden wird. Das war im Oktober 2023.“ Anfang diesen Jahres habe es sie dann ebenfalls vergeblich noch beim Ordnungsdienst versucht. „Der aufgestaute Frust wird immer größer und der Stadtteil verkommt leider immer mehr. Müll, Dreck, wohin man schaut!“, ärgert sich die Anwohnerin.

Die gute Nachricht an dieser Stelle: Eine Lösung für das Problem der wilden Müllkippe ist zumindest in Sicht. Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft, bestätigt, dass diese Stelle bei den Verantwortlichen bekannt ist. Auf die Frage, warum bislang nichts unternommen wurde, antwortet Abawi: „Als Emschergenossenschaft sind wir primär für die Wasserwirtschaft (Hochwasserschutz, Gewässerentwicklung, Abwasserentsorgung etc.) zuständig. Müllbeseitigung gehört nicht zu unseren Aufgaben.“

Emschergenossenschaft hat externen Entsorger beauftragt

Solche illegalen Müllkippen, „die ein absolutes Unding sind“ bedeuteten auch für die Emschergenossenschaft ein großes Ärgernis. „Selbstverständlich kümmern wir uns, wenn es sich um unsere Flächen handelt, um die Entsorgung. Wir bitten jedoch auch um Verständnis, dass das oftmals leider nicht von jetzt auf gleich passieren kann. Wir können die Entsorgung nicht selbst erledigen.“

Es würden stattdessen externe Entsorgungsunternehmen beauftragt, wie auch in diesem vorliegenden Fall. „Hier sind wir dann auf die Kapazitäten des Dienstleisters angewiesen. Nach einer aktuellen Anfrage bei diesem sollte die Entsorgung innerhalb der kommenden zwei Wochen geschehen.“

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Den Unmut der Leserin könne er versehen, betont Abawi, „jedoch sollte sich dieser eher gegen den/die Verursacher der Müllablagerung richten“. Zeugen mit sachdienlichen Hinweisen sollten diese der Polizei melden, dann könnte die Emschergenossenschaft Anzeige erstatten.

„Ebenfalls bitten wir Bürgerinnen und Bürger, uns auch weiterhin illegale Müllablagerungen zu melden – am besten über die EGLV-Mängelmelder-App.“