Bottrop. Die Horster Straße in Bottrop habe sich zur „Raserstrecke“ entwickelt, sagt eine Bottroper Mutter. Sie sorgt sich um ihre Kinder.
Es hätte noch viel schlimmer ausgehen können: Am Dienstagabend ist ein 21-Jähriger mit seinem BMW durch die Bottroper Innenstadt gerast. Seine Flucht vor einer Polizeikontrolle endete an der Kreuzung Devens- und Bahnhofstraße mit einem schweren Unfall. Er und zwei weitere Menschen sind leicht verletzt worden. Eine Bottroper Mutter erlebt regelmäßig Raser vor ihrer Haustür – und sorgt sich um ihre Kinder.
Janine hat zwei Kinder, neun und 14 Jahre alt. Sie wohnt an der Ecke Horster Straße/Ostring und obwohl ihr Balkon nach hinten gelegen ist, hört sie regelmäßig die Motoren vor ihrer Tür aufheulen. Manche seien Tuning-Autos, andere hätten nur einen besonderen Auspuff – „Hauptsache, es ist laut“, sagt die 45-Jährige. Im Januar erst hatte es eine Verfolgungsjagd über die Horster Straße Richtung B224 gegeben, die ebenfalls mit einem schweren Unfall endete.
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Besorgte Bottroper Mutter ärgert sich über Raser auf der Horster Straße
Janines neunjähriger Sohn ist schon selbstständig unterwegs, kann auch mal alleine zu einem Freund oder in den Park gehen. „Aber ein richtig gutes Gefühl habe ich dabei nicht“, sagt die Mutter mit Blick auf die Verkehrslage bei ihr. Seitdem die Horster Straße wieder freigegeben ist – lange Zeit war sie wegen der großen Baustelle teilweise oder komplett gesperrt – habe sie sich zu einer Raserstrecke entwickelt.
Eigentlich sind dort nur 50 Kilometer pro Stunde erlaubt, 70 oder 80 sind laut Janine aber keine Seltenheit. „Klar sind alle Autofahrer gereizt wegen der vielen Baustellen, aber deswegen muss man die Straße doch nicht in eine 80er-Zone verwandeln“, ärgert sie sich. „Das kann man vielleicht noch mehr nachvollziehen, wenn man Kinder hat.“ Vor allem mit dem wärmeren Wetter seien auch mehr schnelle Wagen unterwegs. Geblitzt werde zwar gelegentlich, aber eher auf Höhe der Janusz-Korczak-Gesamtschule.
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Laut Polizei sei die Horster Straße kein besonderer Raser-Schwerpunkt. „Wir hatten dort in den vergangenen Monaten keine Beschwerden“, sagt Sprecherin Annette Achenbach. „Aber natürlich haben die Kollegen die Straße im Blick.“ Sie appelliert an Anwohner, sofort zu melden, wenn sie Raser sehen oder gar ein illegales Straßenrennen. Optimal ist, wenn man sich das Kennzeichen und/oder das Automodell merken kann. Dann könne der Streifenwagen direkt zum Einsatzort fahren – und grundsätzlich könne mehr kontrolliert werden.
Kein Übergang zum Batenbrock-Park auf der Horster Straße
Janine hätte sich aber auch eine andere Planung beim Straßenbau gewünscht: Der neugestaltete Volkspark Batenbrock sei schwer zu erreichen, weil es am Eingang keine Ampel oder Zebrastreifen über die Horster Straße gibt. „Der Park ist so toll hergerichtet“, sagt die Bottroperin, „aber man muss große Umwege zur Kreuzung laufen, um von der anderen Straßenseite dorthin zu kommen.“ Zum Beispiel auch von der Nikolaus-Groß-Grundschule aus.
Das sei zum einen für Kinder nicht optimal, aber auch nicht für ältere Leute. „Wie soll man da mit einem Rollator über die Straße kommen?“, fragt sich Janine mit Blick auf die nahegelegene Senioreneinrichtung. Sie wünscht sich eine Verkehrsinsel auf Höhe des Parkeingangs, die noch einen weiteren Vorteil hätte: „Dann müssten die Autos auch bremsen und ausweichen.“