Bottrop. Mit welchen Geräten die Stadt Bottrop und die Polizei das Tempo kontrolliert. Und wo Bürger sich über zu hohe Geschwindigkeit beschweren können.
„Wir kontrollieren da, wo der Schutz schwacher Verkehrsteilnehmer gewährleistet werden muss“, sagt Fabian Fingerlin, Leiter des Straßenverkehrsamtes. Das kann an Schulen, Seniorenheimen oder an Kindertagesstätten sein.
Außerdem wird laut Amtsleiter an Unfallschwerpunkten kontrolliert und dort, wo ein hohes Geschwindigkeitsniveau besteht. Das Straßenverkehrsamt greift bei der Entscheidung entweder auf vorhandene Daten zurück. „Oder wir messen auf Probe mit einem Seitenmessgerät. Angesichts einer Gefahrenlage schauen wir uns auch das Umfeld an, ob sich zum Beispiel dort Schulen oder Plätze zur Naherholung befinden“, so Fingerlin.
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Informationen erhält das Amt zudem aus erster Hand. „Wir reagieren auf Bürgerbeschwerden“, sagt der Leiter des Straßenverkehrsamtes. „Uns erreichen täglich mehrfach Mitteilungen. Entweder telefonisch oder über das Online-Formular.“
Auf der Internetseite der Stadt können Bürgerinnen und Bürger Straßenabschnitte mit häufigen Parkverstößen und mit überhöhter Geschwindigkeit melden. Selbsterklärend und unkompliziert können die jeweiligen Kontaktdaten und die Angaben, um wie viel Uhr und an welchem Tag zu schnell gefahren wird, eingetragen werden.
Stadt Bottrop veröffentlicht die Blitzerstandorte im Internet
Seit einem Jahr stellt die Stadt sogar die Standorte für Tempokontrollen auf einer digitalen Karte ins Internet. Für jede Messstelle können Hintergrundinformationen abgerufen werden. Die Liste der kontrollierten Straße ist laut Straßenverkehrsamt nach oben offen und erweiterbar. Fingerlin: „Es gibt immer noch Verkehrsteilnehmer, die glauben, Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr sind Kavaliersdelikte. Neben Radarwagen überwacht die Stadt die Geschwindigkeit mithilfe festinstallierter Säulen und dem stationär-mobilen Panzerblitzer. Weitere Anschaffungen sind laut Straßenverkehrsamt derzeit nicht geplant.
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Unterstützt wird die Stadt von der Polizei. Bei der Frage, wie oft und wo im Stadtgebiet kontrolliert wird, hält sich die Polizei bedeckt. „Autofahrer sollen davon ausgehen, dass sie theoretisch jederzeit gemessen werden können“, sagt Polizeisprecher Andreas Lesch. „Es zeigt sich, dass zu hohe Geschwindigkeit noch immer zu eine der Hauptunfallursachen gehört.“ Eine gesetzliche Regelung, wann (Wochentag, Tageszeit) kontrolliert wird, gibt es laut Polizeisprecher nicht.
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Auch die Polizei überwacht die Einhaltung der Geschwindigkeit mit einem Radarwagen. Außerdem werden Lichtschranken, bestehend aus mehreren Sensoren, und Lasermessgeräte („Pistole“) verwendet. Wer bei Letztgenanntem zu schnell ist, wird kurzerhand von den Beamten aus dem Verkehr geholt.
Polizeisprecher: „Bis zu 55 Euro sind es Verwarngelder“
Je nach dem wie niedrig oder hoch die Überschreitung der Geschwindigkeit ist, wird der Raser zur Kasse gebeten – entweder sofort vor Ort bequem per EC-Karte oder man muss per Überweisungsträger nachträglich bezahlen. „Bis zu 55 Euro sind es Verwarngelder“, sagt Andreas Lesch. Wer darüber ist, muss mit einer Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit rechnen und erhält Post von der Bußgeldstelle.
Die Gesamtsumme der Verwarngelder, wie sie zum Beispiel für ein Jahr zusammenkommt, kann der Polizeisprecher nicht nennen, weil sie statistisch nicht erfasst würden. Was er sagen kann: „Für Bottrop sind im Jahr 2022 mehr als 3000 Verwarngelder und Ordnungswidrigkeiten aufgrund von Geschwindigkeitsverstößen erhoben worden.“