Bottrop. Bottrop renoviert seine Stadtparks. Nun ist der große Volkspark Batenbrock spielend und tanzend wiedereröffnet. Das ist dort jetzt alles neu.
„Vielfalt verbindet“ steht auf dem Eingangsplakat am Volkspark Batenbrock. Das gilt insbesondere für das Bürgerfest nach Fertigstellung der Umgestaltungsmaßnahmen Es waren vor allem die mehr als 30 Akteurinnen und Akteure, Organisationen und Vereine aus dem Stadtteil, die mit ihren Aktionen, Info- und Mitmachständen diese bunte Vielfalt präsentierten und den Park zum gewünschten Begegnungsort machten. Bei strahlendem Sonnenschein war der Volkspark am offiziellen Eröffnungsnachmittag stark besucht, besonders von Familien mit Kindern.
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Oberbürgermeister Bernd Tischler nannte in seiner Rede den Park „das absolute Herzstück des Stadtteils.“ Es sei kein Zufall, dass dieses Datum zur Eröffnung gewählt worden sei, einerseits hätten die Bauarbeiten genau vor einem Jahr begonnen, zum anderen fand am Samstag ja deutschlandweit der Tag der Städtebauförderung unter dem Motto „Wir im Quartier“ statt. Stolz war Tischler darauf, dass man mit 1,5 Millionen Euro, die zu 85 Prozent gefördert worden seien, die geplanten Kosten eingehalten habe: „ Wir haben im Zeit- und Kostenrahmen gebaut.“
Bottrop bringt ganze Reihe von Stadtparks in Schuss
Die Erneuerung des Volksparks in Batenbrock reiht sich in eine ganze Serien von Projekten in Bottrop ein, bei denen in den letzten Jahren Parks in den Stadtteilen wieder auf Vordermann gebracht wurden oder die noch aufgebessert werden. Dazu gehören zum Beispiel der erneuerte Waldspielplatz an Bischofssondern an der Oberhausener Straße, der vor nicht langer Zeit neu eröffnete Natur- und Erlebnispark in Welheim oder auch der Stadtgarten, in dem zum Beispiel der große Spielplatz runderneuert wird.
Ursprünglich hab es in Batenbrock nur die Idee gegeben, das alte Bürgerhaus zu renovieren, berichtete Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski. Da sich das wirtschaftlich nicht gelohnt habe, sei man in Gesprächen über Fördermöglichkeiten zur Neubau-Idee gekommen. So sei schließlich ein integriertes Entwicklungsprojekt für den Stadtteil erarbeitet worden, ergänzt Beigeordneter Klaus Müller, viele Ämter hätten koordiniert Hand in Hand gearbeitet.
Kanalrohre quer durch den Volkspark Batenbrock gelegt
Weil man das Regenwasser aus den anliegenden Wohnbereichen getrennt zur Emscher entsorgen wollte, wurde ein Kanal quer durch den Park gelegt , etliche Wege und Pflanzungen mussten neu angelegt werden. Lissa Peters von der Stadtteilagentur Batenbrock freute sich vor allem über die Resonanz und den Willen „hier öfter Feste zu feiern“. Viele hatten spontan zugesagt, die Einweihung des erneuerten Volksparks mit vielfältigen Angeboten zu gestalten. Man könne aber auch berechtigt feiern, dass die vorab geäußerten Wünsche der Bürger weitgehend umgesetzt worden seien.
Den offiziellen Startschuss gab es dann aus handlichen „Konfetti-Raketen“, aus denen dann aber ökologisch korrekt Blütenblätter anstelle der bunten Papierschnitzel knallten. Neben der ökologischen Aufwertung und der Verbesserung der Aufenthaltsqualität fordert der neue Park an vielen Stellen zur „Bewegung“ auf. Die neuen Spielplätze mit den multifunktionalen Spielgeräten waren ziemlich ausgelastet, ebenso wie die vielfältigen Sportangebote. Die Bolzplatztore auf der Wiese lockten zum Fußballspiel, die Körbe zum Streetball, dazu gehört jetzt auch Tischtennis, Boule und die neue Calisthenics-Anlage.
In der Fahrradrikscha durch den Park gefahren
Schon seit zwei Jahren zieht der Pumptrack viele Kids mit den unterschiedlichen Fahrzeugen an: „Wir sind immer hier“, versichern zwei Jungs mit Mountainbikes, „es ist einfach cool.“ Am Stand von Adler 07 konnte man den Kleinparcour „Go 4 O(rientierunglauf)“ mit kurzen, schnellen Richtungswechseln zum elektronischen Abstempeln testen. Wer es etwas bequemer liebt, ließ sich von Joachim Tzschoppe in der Fahrradrikscha durch den Park kutschieren. Normalerweise werden damit die Gäste der ASB Tagesstätte Gartenstadt bewegt, um „Erinnerungen zu wecken oder zu erneuern.“
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Das bunte Leben im Park von den vielen neuen Bänken zu betrachten hatte aber anscheinend auch seinen Reiz. Wer lieber kreativ tätig war, konnte Blumentöpfe gestalten, Samenkugeln basteln oder bei „Gemeinsinn-Schafft-Garten“ Mini- Blumenkästen aus alten Hölzer wieder verwerten. Dabei kamen auch noch die letzten geretteten Reste der Fassadenpaneele des alten Bürgerhauses zum Einsatz, beim bunten Kinderflohmarkt auf der Wiese wechselte so manches Schnäppchen den Besitzer, beim Spielmobil war dann wieder Bewegung beim Hula-Hoop angesagt.
Spielmannszug „Frei weg“und Folkband musizieren
Für die musikalische Untermalung sorgten der Fuhlenbrocker Spielmannszug „Frei Weg“ bei seinem Parkrundgang und die Folk-Band Colins Company. Die Tanzeinlagen kamen von der Garde der Grün-Weißen Funken Batenbrock, unterstützt vom Maskottchen-Bär Paula. Vielfältig war auch das kulinarische Angebot: Börek und Lamacun schmeckten ebenso wie Waffeln, Kuchen und Popcorn. Dabei war auch Geduld erforderlich, besonders am Grillstand und am Eiswagen bildeten sich lange Schlangen. Am anderen Ende des Parks zeigte der Gedankenbauzaun wiederum die Vielfalt der in Sprechblasen geschriebenen Wünsche: „Vertrauen, Freiheit, Toleranz, Respekt, verstanden werden, Gefühle zeigen, kein Rassismus.“