Bottrop. Die Post verändert ihre Zustellung in Bottrop. Mitarbeiter liefern nun Pakete und Briefe. In Kirchhellen gab es zuletzt Zustell-Probleme.

Im vergangenen Sommer hat die Deutsche Post DHL Group ihren Standort für Kirchhellen von der Raiffeisenstraße an die Industriestraße auf dem Eigen verlegt. In dem neuen Zustellstützpunkt wurde für den Bereich Kirchhellen komplett auf die Verbundzustellung mit Elektrofahrzeugen umgestiegen, was bedeutet, dass die Briefzusteller auch Pakete mit ausliefern. Änderungen bei der Zustellung gibt es jetzt auch im Rest von Bottrop.

Post: Zustellstützpunkt am Berliner Platz bleibt bestehen

Den Bottropern bestens bekannt sein dürfte der Zustellstützpunkt in der Innenstadt am Berliner Platz. Dieser bleibt auch weiterhin bestehen, erläutert Post-Sprecherin Britta Töllner auf Nachfrage der Redaktion: „Es werden lediglich 20 Fahrrad-Bezirke Zug um Zug in die Industriestraße verlegt. Von diesen 20 Fahrradbezirken werden zehn in die so genannte Verbundzustellung umgestellt.“

Konkret bedeute das: Ab Mitte Mai werden von der Industriestraße täglich 30 Verbundzusteller und zehn Fahrradzusteller in ihre Bezirke aufbrechen. „Vom Berliner Platz starten ab Mitte Mai 22 Zusteller, davon fünf zu Fuß, 16 mit dem Fahrrad und einer mit dem Auto“, so die Post-Sprecherin weiter. Insgesamt macht das rund 60 Post-Mitarbeitende, die in Bottrop Briefe und Pakete bringen. Ihnen stehen ab Mitte Mai nach Auskunft der Post insgesamt 45 Elektro-Postautos zur Verfügung.

Dazu kommen nach Auskunft von Britta Töllner weitere 25 reine Paketzusteller, die von der Paketzustellbasis an der Emscherbruchallee in Essen mit ihren Lieferungen nach Bottrop kommen.

Britta Töllner, Pressesprecherin der Deutschen Post.
Britta Töllner, Pressesprecherin der Deutschen Post. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Hinter der Ausweitung der Verbundzustellung (die in ländlichen Regionen schon seit Jahrzehnten gang und gäbe sei) steht ein Strukturwandel: Immer mehr Pakete werden per Post geschickt und gleichzeitig immer weniger Briefe. Britta Töllner untermauert das mit diesen Zahlen: „Kamen im Jahr 2010 in Deutschland noch 21 Briefe auf ein Paket, so werden es im Jahr 2030 voraussichtlich nur noch zwei Briefe in Relation zu einem Paket sein. Trotzdem wird es in Ballungsgebieten wie auch in Bottrop weiterhin getrennte Brief- und Paketzustellung geben.“ Jedenfalls – wie beschrieben – zum Teil.

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Und was bedeutet die (teilweise) Umstellung auf Verbundzustellung für die Kundinnen und Kunden? Eigentlich nur, meint Britta Töllner, dass sie künftig in den betroffenen Bereichen statt von zwei getrennten Zustellern nun von einem Zusteller beliefert werden.

Beschwerden in Kirchhellen über nicht zugestellte Post

In Kirchhellen hatte es im vergangenen Herbst – also zeitlich nach der Komplettumstellung auf Verbundzustellung – massive Beschwerden über nicht zugestellte Post gegeben. Allerdings, sagt Töllner, habe es damals in Kirchhellen eher die Herausforderung eines hohen Krankenstandes gegeben.

Die Postsprecherin ergänzt: „Sicherlich stellt die gleichzeitige Zustellung von Briefen und Paketen für unsere Kolleginnen und Kollegen eine Herausforderung dar, weil sie neu und komplexer ist. Die Verbundbezirke sind kleiner als die reinen Briefbezirke. Wir stellen Zug um Zug um und setzen verstärkt Abruf- und zusätzliche Kräfte bei unvorhergesehen hohen Arbeitsmengen ein. Leider können wir nie ausschließen, dass es auch mal zu betrieblichen Problemen kommt. Diese werden wir aber mit den Kollegen vor Ort so gering wie möglich halten.“

Personalkürzungen sind in Folge der Umstrukturierung jedenfalls offenbar nicht vorgesehen. Im Gegenteil: „Wir haben eine steigende Paketsendungsmenge, daher wird zusätzliches Personal benötigt, wir planen also Neueinstellungen“, sagt Britta Töllner.