Bottrop. Die Deutsche Post ist in einen neuen Zustellstützpunkt gezogen. Neben neben der Adresse ändert sich auch das Konzept der Zustellung.
Seit knapp einem Monat hat die Deutsche Post DHL Group ihren Standort für Kirchhellen auf den Eigen an die Industriestraße verlegt. Mit dem Standortwechsel änderte sich nicht nur die Adresse des Zustellstützpunktes, sondern auch die Abläufe der Post in Kirchhellen.
„In unserem neuen Zustellstützpunkt sind wir in Kirchhellen komplett auf die Verbundzustellung umgestiegen“, sagt Jennifer Schrader, Betriebsleiterin der Deutschen Post. Hinter dem Begriff der Verbundzustellung versteckt sich das wirtschaftlich effizientere Prinzip, bei dem die Briefzusteller auch Pakete mitausliefern.
Es gibt immer mehr Pakete und weniger Briefe: Diese Entwicklung erfordert neue Konzepte
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So bringt der Postbote den Kirchhellenern nun auch Pakete gleich mit. „Wir merken eine Entwicklung hin zu mehr Paketen und weniger Briefen“, erklärt Britta Töllner, Pressesprecherin der Deutschen Post. Denn gerade zur Corona-Zeit sei die Zunahme an Pakten fast exponentiell gestiegen und seither auch nicht mehr stark gesunken.
„Unsere Arbeitsweise haben wir daran angepasst und die beiden Bereiche verzahnt, so dass die Paketzustellung nun genau so zum Job der Kirchhellener Zusteller gehört wie das Briefeaustragen“, sagt Jennifer Schrader. Durch die steigende Zahl an Paketen erlebe die Deutsche Post jedoch noch einen weiteren Effekt: Mehr Personal wird benötigt. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, damit wir die Zunahme an Paketen bewältigen können“, sagt Töllner.
Und noch etwas hat sich mit dem Umzug von der Raiffeisenstraße zur Industriestraße verändert: Da die Zusteller nun auch Pakete austragen, müssen die typischen Post-Fahrräder weichen und die Zusteller auf Autos umsteigen. „Wir haben unseren Fuhrpark hier komplett auf elektrische Fahrzeuge umgestellt. Die Zustellung in Kirchhellen ist also mehr oder weniger klimaneutral“, so Britta Töllner.
Weitere Pläne: „Im Laufe des Jahres wird der Standort auf über 50 Bezirke ausgeweitet“
„Aktuell sind 17 Bezirke hier im neuen Stützpunkt stationiert, aber im Laufe des Jahres wird der Standort auf über 50 Bezirke ausgeweitet“, heißt es. Somit wird der neue Standort in der kommenden Zeit noch um einiges größer. So plane man die Zusteller des Standorts am Berliner Platz nach und nach in den großen, neuen Standort an der Industriestraße zu integrieren.
Doch zunächst sei man mit dem jüngst erfolgreichen Umzug beschäftigt. Die Verantwortlichen seien sehr zufrieden; dennoch müssen sich die Abläufe dort erst einmal einspielen. „Wir haben sehr viele Mitarbeiter, die schon seit Jahrzehnten dabei sind. Dann ist es klar, dass die Umstellung auf die Verbundzustellung mit Autos erst einmal Umgewöhnung bedarf“, sagt Jennifer Schrader.
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Dass die Wege der Briefe und Pakete, bis sie schließlich im elektrischen Zustellfahrzeug landen, durchaus komplex sind, macht allein die Menge an Briefen und Päckchen deutlich, die in dem Zustellstützpunkt zu sehen sind. Von der maschinellen Vorsortierung über die Vorbereitungstische der einzelnen Bezirke bis hin zum Nachsortieren im Fahrzeug durchlaufen die Briefe einen systematischen Weg, bis sie im Briefkasten der Bottroper landen. „Durch den neuen Standort sind die Arbeitsschritte für die Mitarbeiter erleichtert worden“, weiß Jennifer Schrader. Denn hier finde alles auf einer Etage statt, was die Abläufe deutlich erleichtere und eine ebenerdige Zuladung ermögliche.