Bottrop-Kirchhellen. Ende November musste die Deutsche Post zugeben: Wir haben ein Zustellungsproblem. Jetzt meldet sie, dass ihre Postfächer geleert seien.
Die Deutsche Post DHL hat nach eigenen Angaben die Rückstände in der Zustellung in Kirchhellen aufgeholt. Nach massiven Beschwerden habe sie mit zusätzlichem Personal und Rückkehrern aus dem Krankenstand den Rückstau von Briefen, Päckchen und Paketen abgearbeitet. „Stand heute wird alles zugestellt, was in unserem Zustellstützpunkt angekommen ist“, sagt Post-Sprecher Achim Gahr auf WAZ-Nachfrage.
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Seit Mitte November häuften sich die Beschwerden über nicht zugestellte Post. Bis zu vier Wochen warteten Kirchhellener auf Briefe, zum Teil mit Terminsachen. „In Grafenwald kommt die Post nur noch einmal die Woche“, berichteten WAZ-Leser. Das ist noch gar nichts, meldeten Kirchhellener aus den nördlichen und westlichen Teilen der Dorfmitte: Wir haben jede Menge Zustellbenachrichtigungen in der App, aber nichts passiert.
Auf bis zu 18 Postendungen wartete zum Beispiel Marita Hackfurth Ende November. Zusteller, die auf fehlende Post angesprochen wurden, hätten von Überlastung berichtet und von Anweisungen: Pakete hätten Vorrang, Brief müssten im Zweifel liegen bleiben. Das berichten Anwohner übereinstimmend etwa in den Kirchhellener Facebook-Gruppen. Viele führen das Problem darauf zurück, dass die Post im Sommer umgestellt hat auf die sogenannte Verbundzustellung. Sortiert wird die Post nicht mehr an der Raiffeisenstraße in Kirchhellen, sondern in einem Zustellstützpunkt an der Industriestraße. Von dort aus machen sich die Zusteller mit Elektrofahrzeugen auf den Weg nach Kirchhellen, um in einemn Rutsch Pakete, Päckchen und Briefe zuzustellen.
Die Beschwerden seien leider berechtigt, hatte Post-Sprecherin Britta Töllner auf WAZ-Anfrage bestätigt. „Wir nehmen die Reklamationen sehr ernst und arbeiten mit Hochdruck an einer Besserung der Situation. Leider erfolgte die Zustellung in Kirchhellen derzeit nicht in der Qualität, wie es unsere Kundinnen und Kunden gewohnt sind, wir bedauern die Unannehmlichkeiten. Wir tun alles dafür, Laufzeitverzögerungen auf ein Minimum zu begrenzen und die gewohnte Qualität wieder sicherzustellen.“
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Ein Teil des Problems seien wie in vielen anderen Unternehmen hohe Krankenstände gewesen, sagt die Post-Sprecherin. „Weitere Kräfte zur Unterstützung und Aufarbeitung aus der Stellenleitung und aus benachbarten Bereichen sind im Einsatz, so dass sich die Situation für unsere Kunden im Laufe der nächsten Woche wieder normalisieren sollte.“
Post: „Herausforderung“ in einem Kirchhellener Bezirk
Und? Ist es besser geworden? Ja, sagen einige der Beschwerdeführer auf WAZ-Nachfrage. Auch in den sozialen Medien hat die Zahl der Beschwerden nachgelassen. In den letzten Tagen gab es allerdings wieder Reklamationen aus den Wohngebieten rund um die Gartenstraße.
Und auch die waren berechtigt, sagt Post-Sprecher Achim Gahr. In diesem Bezirk habe es zuletzt „Herausforderungen“ gegeben, wie er formuliert. Die Menge an Paketen, Päckchen und Briefen sei so groß geworden, dass der Zusteller nach einer Zehn-Stunden-Schicht habe abbrechen müssen, ohne alle Post abgeliefert zu haben. Daraufhin sei eine zusätzliche Kraft eingearbeitet worden, die aber auch ihr Pensum nicht komplett geschafft habe.
„Heute sind alle Bezirke besetzt“, sagt Achim Gahr am Donnerstag. „Wir sind froh und dankbar, dass alle Zustellerinnen und Zusteller da sind. Wir können nur hoffen, dass das nächste Woche auch noch so ist.“ Kurz vor Weihnachten erreicht die Menge der Postsendungen ihren Jahreshöhepunkt. Gahr: „In diesen Tagen freuen sich die Kolleginnen und Kollegen über jedes nette Wort.“